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0.5
1 cm
Neue deutsche Bilderbogen
für Iung und Alt
Nr. 50
Des Feldgrauen Vaterunser
Gedicht von Äauptmann Kurt Anker
Zeichnung von Äanns Anker
Des Keldgrauen Vaterunser.
„Vater unser, der du dist im Hinnnel".
Rett' mein Vaterland aus dem Gewimmel
Seiner Feind'! — „Geheil'get werd' dein Name"
Mächt'ger Gott! Fall' ich. laß mich als Same
Dienen. daß ein starkes Reich in Frieden
Meinen Kindeskindern sei beschieden.
„Dein Neich koinme", stärke uns're Lerzen,
Wenn wir wund und schwach in Todesschmerzen.
Sterb' ich. gib. daß still davon ich gehe,
Gläubig sprechend: Lerr, „Dein Will' geschehe,
Wie im Himmel, also auch auf Erden".
Wer so stirbt, kann nicht verloren werden.
„Anser täglich Brot", Lerr, gib uns hcute";
Deutscher Acker werd' nie Feindes Beute;
„Llnd vergib uns uns're Schuld" in Gnaden,
Lilf', daß wir nicht neue auf uns laden, —
„Wie wir unser'n Schuldigern vergeben,"
Die uns je gekränkt in unser'm Leben. —
„Führe uns nicht in Versuchung," schaffe,
Daß wir rein erhalten Schild und Waffe.
„And von allem Äbel uns erlöse,"
Frieden gib uns nach dem Kampfgetöse;
Aber dann erst woll'st du. Lerr, ihn geben,
Wenn kein Feind mehr wagt, sich zu erheben
Gegen uns'res Landes Sicherheitl
„Dein ist Reich und Kraft und Herrlichkeit,"
Dein „in Ewigkeit!" Ehr' deinem Namen l
Feldgrau schlicht knie ich vor dir, L>err, Amen!
Kurt Anker.
Karl Werckmeisters Kunstverlag iu Berlin