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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 2.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.17441#0057

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Er ift nicht zufrieden mit unferer Zeit.

Nämlich Herr GüntherJachmann, Profeffor an der Univerlität
Köln. Und [chreibt im Vorwort zu der von ihm beforgten Ausgabe
des Briefwechlels KonradFiedler-Adolf Hildebrand
folgendes:

„Für die Bedeutung Hildebrands hat die frühere Generation zwar

nicht das volle Verftändnis befetfen.....aber doch ein befferes

als die heutige. Diefe fühlt fich reicher an produktiven Kräften, mit
Recht oder mit Unrecht, jene war jedenfalls ehrfurchtsvoller und
gefunder. Noch hatten nicht die Neuerungsfucht und das eitle Stre-
ben nach Originalität, das vordringliche Wichtignehmen der per-

DER VÖLKERBUND BAUT! (Aus Bouwkundig Weekblad 1928, Heft 1)

M I T T E I

DER NEUE FILM

Die Gefellfchaft „Neuer Film" wurde gegründet, um alle
jene Beftrebungen, Perfönlichkeiten und Anfichten zu vereinen, die
auf eine Belebung des begehenden Lichtfpiels und die Hebung
feines meift bedauerlichen Niveaus ausgehen. Es kann nicht daran
gezweifelt werden, dafj neben dem Kino des Tages und der Kon-
junktur eine zweite Form des Lichtfpiels fich heranbilden wird, die
unabhängig von dem zweifelhaften Gefchmack der Menge und
der wirtfchaftlichen Diktatur der Mode im,bewegten Bild das fe(t-

(önlichen Gefühle jede Orientierung nach der reinen Hoheit der
Natur und nach den fachlichen Forderungen der Kunft verdrängt.
Noch durfte der Künftler es wagen, einer anderen Göttin als der
Zeit zu dienen, denn noch kannte man den Begriff des zeitlos und
eben darum ewig Schönen, noch hatte man nicht, fasziniert und
geblendet vom Fragmentarifchen, den Blick für die Geftaltung des
Gefamtkunftwerks und den Sinn für Vollendung überhaupt ver-
loren . . . " u. (. w.

Herr Profeflor Jachmann hat die Briefe Hildebrands nur ediert. Er
hat lie nicht gelefen. Könnte es ihm fonft entgangen fein, wie fehr
diefer warmblütige, frifche und gedankenklare Künftler die eigenen
Gefühle wichtig genommen, wie ftark er, unterftütjt von dem oft
etwas langweiligen, aber hochanftändigen und treuen Fiedler, nur
einer Zeit und keiner andern Göttin gedient hat?
übrigens: ein fchöner Band, eine empfehlenswerte Ausgabe des
Verlags Wolfgang Jess in Dresden. Gtr.

Er ift mit allen zufrieden.

Guftav Adolf Plaf} in (einem großen Werke „Die Baukunft der
neuelten Zeit", Propyläen-Verlag Berlin 1927 :
über Wilhelm Kreis (bei Anlah der Befprechung des Plane-
tariums auf der Gefolei, S. 47): „Gerade diefe letzte Arbeit . . .
erweift, welche Überlegenheit gegenüber Modeftrömungen die
Herrfchaft über die Formenwelt der Überlieferung dem frei ge-
wordenen Künftler geben kann".

über Fahrenkamp (S. 48): „Diefer ftark begabte und feine
Künftler fcheint belonders dazu geeignet, die bisherigen Erfolge
der modernen Baukunft in einer wirkungsvollen Synthefe zufam-
menzufaffen".

über Dudok (S. 68): „Was Dudok in der Badeanftalf in Hil-
verfum geleiftet hat, ift der bündige Beweis für die fchöpferifche
Kraft der heutigen Baukunft".

LUNGEN

hält, was der inneren Vifion des eigentlichen Künftlers entfpricht.
Man verhehlt (ich nicht, dafj neben den mächtigen Organifationen
der Internationalen Filminduftrie diefer Wille und diele Bewegung
nur einen (chmalen Raum vorläufig einnehmen kann. Man hofft
jedoch, dafj, nachdem einmal grundfätjlich die Möglichkeit, ja die
Notwendigkeit einer rein künftlerifchen Darftellungsform der Kine-
matographie erkannt ift, die(e allmählich kraft ihrer Reinlichkeit und
überzeitlichkeit von felblt die Stelle einnehmen wird, die ihr
gebührt. Bagier.

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