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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 2.1928

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Düssel, Karl Konrad: Willi Baumeister
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Ozenfant, Amédée: Wie stehen Baukunst und Malerei zueinander?
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https://doi.org/10.11588/diglit.17441#0100

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eine Reihe ausgezeichneter typographifcher Arbeiten. Oberfter Grundfarj
diefer Arbeiten: die logifch und wirkfam angeordnete Fläche des Safjbildes.
Alles Wichtige klar herausgehoben mit den eigenften Mitteln des Schriftfatjes:
alfo durch Plazierung, Gröfje- und Stärkegrade. Eine Logik des Funktionellen,
die [ich mit formaler Schönheit verbindet und modern wirkt, ohne modifch
zu fein. Baumeifter hat in diefer Art eine Reihe typographifcher Aufträge aus-
geführt, die vielfach richtungweifend wurden.

Inzwifchen hafte fich Baumeifter auch als Maler durchgeferjt. In feiner Vaterftadt
Stuttgart war der Kampf nicht leicht. Die Widerftände waren heftig genug.
Aber Konfequenz und Gefinnung diefes Schaffens führten zum Ziel. Vor allem
brachten Baumeifters figürliche Kompofitionen den entfcheidenden Sieg.
Wenn er in diefen Bildern oft fportlichen Motiven den Vorzug gibt, fo ent-
fpricht das einem modernen Lebensgefühl und zugleich dem Bedürfnis, im
inhaltlichen Ausdruck komplizierte Problematik zu vermeiden.
lmJanuar1926 konnte Baumeifter inParis 50 feiner Bilder in einer Ausftellung
zeigen, die von den maßgebenden Kritikern mit hoher Anerkennung be-
fprochen wurden. Weitere Ausstellungen in Mannheim, Berlin, Dresden, Ham-
burg und Bordeaux haben Baumeifters Namen bekannt gemacht.
Wenn sich die Frankfurter Kunftfchule diefen Maler nun als Lehrkraft gewinnt,
fo will das gewifj nichts Geringes bedeuten.

Nachwort der Schriftleitung:

Die Abbildungen auf den Seiten 62-64 (mit Ausnahme des Bildniffes) ftammen
aus dem Buche über Willi Baumeifter, das Werner Gräff vor einigen Wochen
im Verlag Dr. F. Wedekind in Stuttgart herausgegeben hat. Die Druckftöcke
wurden uns vom Verlag bereitwillig überlaffen.

AMEDEE OZENFANT, Paris, Petites Peintures
monumentales. 1928 können

WIE STEHEN BAUKUNST UND MALEREI ZUEINANDER?

Von Amedee Ozenfant, Paris.

Die Architekten erklären oft, die Malerei fei überflüffig geworden. Und wenn
fie fie noch dulden, dann wollen fie ihr Vorfchriften machen, fie ihren Zwecken
unterwerfen.

Aber die Maler wollen nicht die Diener der Architekten fein. Und fo ftimmt
etwas nicht in ihrer Ehe.

Warum aber follten Baukunft und Malerei nicht in gutem Einvernehmen
ftehen?

Aufgabe der Baukunft ift es, ein „Milieu" zu fchaffen, in welchem Menfchen
leben follen, wo fie ein Buch lefen, Mufik hören, Gemälde betrachten

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