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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 2.1928

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Heft 9 (September 1928)
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Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.17441#0246

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M I T T E I

LUNGEN

DER KONGRESS VON LA SARRAZ

Auf Einladung von Frau Helene de Mandrot vereinigten (ich in
den Tagen vom 25. 29. Juni etwa vierzig Architekten und Jour-
naliften im Schlöffe La Sarraz in der Weftfchweiz zu einer zwang-
lofen Tagung, deren Hauptzweck die Ausfprache über einige be-
fonders brennende Fragen der modernen Baukunft war. Den
Vorfirj führte Architekt Victor Bourgeois aus Brüflel. Die Einladun-
gen waren auf die prominenteften Vertreter der kompromifylofen
Baukunft in Europa befchränkt, und es berührte fehr komifch, dafj
fich ausgerechnet der Ungar Jofeph Vago, der durch feine Beteili-
gung an dem Völkerbundswettbewerb eine etwas fatale Berühmt-
heit erlangt hat, in einem Briefe, den wir in diefem Heft z. T.
in facsimile abdrucken, darum bewarb, ebenfalls eingeladen zu
werden. Den einzigen größeren Vortrag des Kongreffes hielt der
Neftor der Verfammlung, H. P. Berlage, über den „Staat und fein
Verhältnis zur Architektur."

Das Refultat der Ausfprache wurde am Schluß der Tagung
in einem ausführlichen Protokoll zufammengefaßt, das wir im näch-
(ten Hefte publizieren werden.

BESICHTIGUNG DER FRANKFURTER
SIEDLUNGEN DURCH EINE FRANZOSISCHE
STUDIENKOMMISSION

Im Auftrage des franzöfifchen Arbeitsminifters Loucheur, deffen
weitfchauendes Wohnungsbauprogramm auch in Deutfchland Be-
wunderung erregt hat, bereifte Anfang Auguft eine franzöfifche
Kommiffion verfchiedene deutfche Städte zum Studium der deut-
fchen Siedlungstätigkeit und neuer rationeller Bauverfahren. Als
erfte deutfche Stadt wurde Frankfurt am Main befucht, das wegen
feiner umfaffenden Wohnungsneubautätigkeit in Frankreich bereits
einen gewiffen Ruf geniest.

An der Befichtigung nahmen 7 Herren, teils Privat-Architekten, teils
Beamte des franzöfifchen Minifteriums des Innern, fowie des Syn-
dicat General de garantie du bäfiment et des travaux publics, teil.
Herr Stadtbaurat May begrüßte die Gäfte und entwickelte in
einem einleitenden Vortrag in franzöfifcher Sprache die Grund-
gedanken des neuen Frankfurter Generalplanes und der Ratio-
nalifierungsbeftrebungen bei der Durchführung der großen Sied-
lungsbauvorhaben der Stadt Frankfurt am Main. Verfchiedene
Lichtbilder der neuen Siedlungen lowie ein Film über die Platten-
bauweife unterftürjten (eine Ausführungen.

Anfchliehend wurden befichtigt: Die Plattenfabrik H. W. & A. Eurich
im Ofthafengelände und die Grofj-Siedlungen Römerftadt, Praun-
heim und Niederrad, Bruchfeldftrafje.

Die Gäfte äußerten fich lehr befriedigt über die Anregungen, die
(ie in Frankfurt am Main empfangen hatten; befonders eindrucks-
voll erfchien ihnen die Großzügigkeit, mit der hier zufammen-
hängende Komplexe in kurzer Zeit nach einheitlichem Plane
erftellt worden feien. Man urteilte auch günftig über das Platten-
bauverfahren, deffen Verwendung für gewiffe Gegenden in Frank-
reich vielleicht in Frage komme. Kf.

FRANKFURTER ARCHITEKTEN

Wettbewcrbserfolge

In dem Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein
Ausftell ungs- und Verwaltungsgebäude des Ueberlandwerkes in
Fulda erhielt einen zweiten Preis Architekt Ad. H. Afjmann-
Frankfurt a. M., Hochstr. 59-61, ferner wurde angekauft der Entwurf
der Architekten Karl Weber und Karl Gräf, Frankfurt a. M.-Borne-
mannftrafje, fowie der Entwurf des Architekten Alfred Rothfchild,
Frankfurt a. M., Hinter dem Buchwald 59.
+

Der bekannte Rotterdamer Architekt Mart St am, deffen Reihen-
häufer zu den beften Refultafen der Stuttgarter Werkbundaus-
ffellung „Die Wohnung" gehören, hat fich in Frankfurt a. M. nieder-
gelaflen. Stam ift Dozent für Städtebau am Bauhaus Deffau.

FERDINAND KRAM ER, MART STAM, WERNER MOSER, ERIKA HABER
MANN. Projekt für das Altersheim

In dem Wettbewerb für das aus den Mitteln der Budge-Stiftung
zu erbauende Altersheim Frankfurt wurden folgende Preife zuge-
fprochen: 1. Architekten Kramer, Mofer, Stam und Erika Haber-
mann ; 2. Karl Blattner; 3. H. F. W. Kramer und E. Schulz; 4. Berke;
5. G. K. Schmidt. Publikation des erftprämierten Projektes im
nächften Heft.

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