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Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 3.1929

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Schütte-Lihotzky, Margarete: Neue Frankfurter Schul-und Lehrküchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.17291#0024

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NEUE SCHUL KÜ CHEN

NEUE FRANKFURTER SCHUL« UND LEHRKUCHEN

Grete Schütte-Lihorjky

Die Vorschläge, die heute zur Rationalifierung der Hausarbeit gemacht wer-
den, kommen erft bei der nächften Generation zu voller Auswirkung. Je mehr
fich der allgemeine Unterricht in den Mädchenfchulen mit Fragen arbeit-
fparender Haushaltführung befchäftigt, defto umfaffender kann diefe Aus-
wirkung werden.

Das wichtigfte Lehrmittel für den hauswirtfchaftlichen Unterricht ift die Schul-
küche. Die Umftellung in der Geftaltung unferer Küchen, die fich heute fo
rafch vollzieht, mufj die Einrichtung der Unterrichtsräume, in denen das Kochen
gelehrt wird, wefenflich beeinfluffen. Man hat in letjfer Zeit vielfach arbeit-
fparende Geräte und Einrichtungsgegenftände in Schulküchen verwendet.
Die Gefamtanordnung diefer Einrichtungsgegenftände aber nahm nur wenig
Rückficht auf die Arbeitsvorgänge.

Der Gedanke, Unterrichtsküchen in einzelne Teile, fogenannte Kojen, abzu-
trennen und diefe Teile als kleine Wohnungsküchen auszubilden, ift nahe-
liegend. Es ift unrichtig, die Schülerinnen in Küchen arbeiten zu laffen, deren
Einrichtungen für den Durchfchnitt der Bevölkerung nicht zu bezahlen find.
Bei den hier abgebildeten Schulküchen find zwar derartige Einrichtungen
zu Lehrzwecken auch vorhanden (z. B. elektrifche Mafchinen), fie find aber
prinzipiell nicht innerhalb der Kojen angeordnet. Die Kinder finden in ihren
abgegrenzten Arbeitsteilen nur folche Einrichtungen, die im Durchfchnitts-
haushalt leicht befchafft werden können. Der Lehrplan fieht im Kochunterricht
eine Teilung der Klaffe in Gruppen zu je 4 Kindern vor. Eine Gruppe hat
für einen Haushalt zu forgen, d. h. für eine Familie von 4 Perfonen zu
kochen und die dazu gehörigen Vorbereitungs- und Nacharbeiten vorzu-
nehmen.

Die hier gezeigten zwei Grundriffe ftellen die im allgemeinen übliche
Schulküche einer Kojenküche gegenüber. Durch die geftrichelten Linien wer-
den folgende Wege bezeichnet:

1. ) je ein Kind der Gruppe I und III mufj vom Herd zum Topffchrank gehen,

2. ) ein Kind der Gruppe II holt Waffer zum Kochen,

3. ) ein Kind der Gruppe III mufj vom Herd zum Arbeitstifch,

4. ) ein Kind der Gruppe IV muh zum Lehrpult gehen.

OBEN: ALTE SCHULKÜCHE.

übliche Aufhellung der Einrichtungsgegenftände. Lange, fich kreuzende Wege

UNTEN: NEUE KOJEN «SCHULKÜCHE in der Varrenrrappfchule. Keine Kreuzung der Wege

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