Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 3.1929

DOI Artikel:
Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17291#0202

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
M I T T E I

L

U N G E N

JUNGE GRUPPEN

Architektenkern „Die 8" Amfterdam

Auch Amfterdam wacht auf.

Es gibt dort nämlich feit 2 Jahren „Die 8".

Was heiht „Die 8"?

„Die 8" ift eine Gruppe junger Architekten, die wirklich gebaute
Häufer wollen Häufer, die für das Wohnen gebaut find. In
Amfterdam werden nämlich nur „K u n f t - H ä u f e r" gebaut.
„K u n f t-H ä u f e r" find Behaufungen, die von Bauunternehmern
hergeftellt, und in allem auf ein Minimum an Raum, Qualität,
Konffruktion — berechnet werden. Gerade fo, darj der Unter-
nehmer die Baubewilligung bekommen kann. Der Architekt macht
dann die Sache zur „Kunft", d. h. er malt, tatlächlich malt er mit
Mengen Backftein „moderne" Faffaden davor. Diefe werden
dann von den weit hergekommenen Fremden als „Original Amffer-
damer Architektur" angeftaunt.

Es ift nun aber auch in Amfterdam die Reaktion gekommen, in
Form einiger Protefte der jungen Architekten.
„Die 8" ift jung, fehr jung find die 8er. Sie hatten im Anfang ihres
Auftretens fogar den Übermut, einem Amfterdamer Bonzen vor-
zuwerfen, dafj er von Städtebau keine Ahnung habe. Sie blamier-
ten fich fehr damit. Die Fachpreffe meinte: fo etwas follte man
höchftens fich zu denken erlauben. Sie machten fich faft unmöglich
damit. Dann gelang es ihnen, die Hochhausfrage vom Äfthetifchen
in das Praktifche zu leiten.

Die „K u n ft"-Architekfen wollten fie nämlich zur Verfchönerung

des Stadtbildes benutzen. Jetjt läfjt die Stadt aber von einem Aus-

fchuh unterfuchen, wieweit das Hochhaus das gute Wohnen in

Amfterdam fördern kann.

Im Anfang waren es nicht mal 8.

Bald werden es mehr fein.

Der grofje Verdienft der 8 ift, dafj fie in Amfterdam die Frage des
funktionellen Bauens aufgeworfen haben. C. van Eesteren.

AUSSTELLUNGEN

Badifche Werkfchau, Mannheim

Die Kunfthalle Mannheim, die zugleich Gelchäftsftelle der Landes-
gruppe Baden des Deutfchen Werkbundes ift, bereitet zur
Zeit eine Ausftellung badifchen Werkfchaffens auf dem Gebiete
der Architektur und angewandten Kunft vor, zu deren Befchickung
vor allem die Mitglieder des Deutfchen Werkbundes in Baden
aufgefordert worden find. Die Ausftellung wird am 14. Juli in

Carlo Enrico Rava und S. Larco, Wohnhaus in Mailand lim Bau)

Mannheim eröffnet und foll dann in einer Reihe von badifchen
Städten gezeigt werden, um möglichft breite Kreife mit den Lei-
tungen badifcher Architekten und Kunftgewerbler bekannt zu
machen. Verhandlungen wegen Übernahme der Wanderausftellung
find eingeleitet mit denSfädten Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg,
Konftanz, Bruchfal, Offenburg, Villingen, Donauefchingen, Pforz-
heim, Triberg.

NEUE ZEITSCHRIFTEN

Noch ein liebes Kind

Anfang Juni ift die erfte Nummer der Zeitfchrift „Die lebendige
Stadt", Zweimonatsfchrift der Stadt Mannheim (Verlag S. Bens-
heimer) erlchienen, die im Auftrage der Stadt und unterftüfjt durch
ein Gremium von fechs Mitarbeitern der Affiftent der ftädt. Kunft-
halle, Dr. Strübing, herausgibt. Das Vorbild des „Neuen Frank-
furt" ift äuherlich wie innerlich unverkennbar; follte allerdings die
unhaltbar fpielerifche typographifche Aufteilung der Seiten vom
„Neuen Frankfurt" angeregt fein, fo find wir gründlich mifjverftan-
den worden. Der Inhalt des erften Heftes eröffnet intereffante
Perfpektiven. Den betten Beitrag Tchrieb Hartlaub: „Kunft und
bürgerliche Gefellfchaft in Mannheim". Auf die baulichen Verhält-
niffe und Aufgaben Mannheims, die Oberbaudirektor Zizler be-
handelt, werden wir gelegentlich im „Neuen Frankfurt" zurück-
kommen.

SCHRIFTLEITUNG: DR. J. GANTNER, NEUE MAINZERSTRASSE 37, TELEFON RATHAUS 485 oder 857, FRANKFURT AM MAIN

124
 
Annotationen