Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Das neue Frankfurt: internationale Monatsschrift für die Probleme kultureller Neugestaltung — 3.1929

DOI Artikel:
Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17291#0290

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
M I T T E I

LUNGEN

OSKAR SCHLEMMER GEHT NACH BRESLAU

Die Akademie für Kunft und Kunftgewerbe in Breslau, die von
Oskar Moll mit ausgezeichnetem Blick für Begabungen geleitet
wird, hat eine Bühnenklaffe neu gefchaffen und deren Leitung
Oskar Schlemmer übertragen. Zugleich wird Schlemmer, der nun
in diefen Tagen das Bauhaus verlädt, in direkter Verbindung mit
dem Breslauer Theater ftehen und an ihm eine beftimmte Anzahl
von Infzenierungen zu machen haben. Ein eigenes „Studio" gibt
ihm die Möglichkeit der Weiterführung der Ideen der Bauhaus-
bühne. Die Bühnenklaffe des Bauhaules wird nicht weitergeführt.
Wir beglückwünfchen Schlemmer und die Breslauer Akademie zu
diefer Berufung ! Gtr.

EIN BEWEGUNGSCHOR IN FRANKFURT A. M.

In Frankfurt wurde ein Bewegungschor gefchaffen, der unter der
Regie von Oberregiffeur Dr. Herbert G raf fteht und detfen
tänzerifche Leitung in Händen der Laban-Schule Müller-Bodmer
liegt. Der Bewegungschor, der (ich aus Kreifen der Jugendbe-
wegung zufammenfefjt, hat die Mitwirkung an befonderen Auf-
führungen des Opernhaufes zum Ziel. Zum erften Male wird der
Bewegungschor bei der vollftändigen Neuinfzenierung von Glucks
„Orpheus" in der erften Septemberhälfte im Frankfurter Opern-
haus tätig fein.

Dr. Herbert Graf ift zufammen mit dem neuen Intendanten Prof.
Turnau, auf Beginn der Winterfaifon 1929/30 als Oberfpielleiter
an die Frankfurter Oper berufen worden. Auf unfere Bitte hat er
feine Pläne und Abfichten über moderne Opernregie in einem
programmatifchen Auffarj niedergelegt, den wir im nächften Hefte
publizieren.

DIE BAUTÄTIGKEIT IN FRANKFURT

A. Die Siedlungsbautätigkeit geht unvermindert weiter!

Entgegen den immer wieder auftauchenden Zeitungsmeldungen
von einer Einfchränkung des Frankfurter Siedlungsbauprogrammes
feien hier drei mit überwältigender Mehrheit gefaxte Befchlüffe
der ftädtifchen Körperfchaften aus den letzten Wochen mitgeteilt.

1. Der dritte und lefjte Abfchnitt der Siedlung Praunheim
foll fofort in Angriff genommen werden; mit (einer Vollendung
wird Neu - Praunheim im vollen Umfang ausgebaut (ein.

2. Die neue Siedlung Wefthaufen mit 1500 Wohnungen
wird am 15. September 1929, z. T. in Plattenbauweife, begonnen.

3. Der Fluchtlinienplan für die neue Siedlung Goldftein ift

genehmigt. Diefe Siedlung wird in 5 Jahresraten ausgebaut werden
und insgefamt 8500 Wohnungen enthalten, fo dafj hier Raum für
30-35000 Menfchen, d.h. eine ganze Stadt neu gefchaffen wird,
über die Einzelheiten diefes Programmes wird die Neu - Ausgabe
des Siedlungsheftes des „Neuen Frankfurt", das als Heft 11/12 des
laufenden Jahrganges Anfang Dezember zur Ausgabe gelangt,
Auffchlufj geben. gtr.

B. Die Brüder Taut bauen das neue Gewerkfchaftshaus

Der Allgemeine Deutfche Gewerkfchaffsbund und die Arbeiter-
herberge G. m. b. H. bauen ein neues Gewerkfchaftshaus am
Untermainkai. Sie veranltalteten einen befchränkten Wettbewerb
unter den Frankfurter Architekten Balfer, Schufter, Rudioff, Schaupp,
Röfch und Ziegler (owie den Auswärtigen Krayl - Magdeburg
und Brüder Taut Berlin. Das Preisgericht, dem u. a. Stadtrat May,
Profeffor Wiehert, Profeffor Eberhardt-Offenbach und Stadtbauraf
Wagner - Berlin angehörten, empfahl das Taut'fche Projekt zur
Ausführung.

„KLEIDER MACHEN LEUTE''

Die Schriftleitung der „Baugilde" fchreibt uns am 23. Auguft 1 929:
„Sie bringen in Heft 7/8 Ihrer Zeitfchrift unter „Gloffen" zwei Ab-
bildungen des in „Baugilde"-Heft 11 1929 veröffentlichten Wohn-
wafferturms von Stadtbaurat Dr. Kunz und Magiftratsbaurat H.
Mangel, Wefermünde zum Nachdruck unter deutlicher Betonung
Ihrer kritifchen Einftellung, deren Berechtigung wir hier nicht zur
Diskuffion (teilen wollen. Sie bringen jedoch folgenden Begleit-
text: „Dazu fchreibt die „Baugilde", der wir die(e Publikation ent-
nehmen: . . . ."

Wir legen Wert darauf, feftzuftellen, dah der von Ihnen zitierte
Text, wie aus unferer Veröffentlichung erfichtlich, nicht von der
„Baugilde", das heiht, von der Schriftleitung der „Baugilde" ftammt,
fondern von einem der Erbauer felbft (f. auch un(ere Berichtigung
in Heft 12/1929, Seite 938 unten!). Da dieles von entfeheidender
Bedeutung ift, bitten wir Sie, im nächften Heft an gleicher Stelle
eine entfprechende Berichtigung bringen zu wollen."

DIE MITARBEITER DIESES HEFTES

Stadtrat Ernft May, Rathaus, Frankfurt am Main

Prof. Peter Behrens, Berlin-Neubabelsberg

Prof. Walter Gropius, Berlin, Potsdamerftrafje 121

SCHRIFTLEITUNG: DR. J. GANTNER, NEUE MAINZERSTRASSE 37, TELEFON RATHAUS 485 oder 857, FRANKFURT AM MAIN

184
 
Annotationen