Die Internationale Ausheilung „Die Wohnung
für das Exiftenzminimum" im Werkbundhaus
Frankfurt a. M. Blick in den grofjen Längsfaal
mit den Modellen
PLAN Nr. 16. Architekt Racz, Budapeff
DIE INTERNATIONALE AUSSTELLUNG „DIE WOHNUNG
FÜR DAS EXISTENZMINIMUM" Von E. Kaufmann, Frankfurt a. M.
drei Beispiele aus der ersten Gruppe Die infenfive Befchäftigung mit dem Wohnungsbau, die für das Baufchaffen
der führenden Architekten unferer Zeit fo charakteriffifch geworden iff, hat
ihre tieffte Urfache in der wachsenden Einficht, darj alles Wirken nur dann
einen Sinn und Inhalt haben kann, wenn es in lebendiger Beziehung fteht
zu der Zeit und der Umwelt, in der es gefchieht. Diele einfache Wahrheit,
die aus allen grofjen Architekturwerken der Vergangenheit fo eindringlich
zu uns fpricht, fetjt fich in unferer Zeit nur deshalb ganz allmählich wieder
durch, weil der natürliche Sinn für das, was wirklich nottut, allzu fehr gehemmt
und verfchüttet ift durch eine Erziehung nach der Schablone, beim Architekten
insbefondere durch den Akademismus, durch überlieferte Vorftellungen vom
BUDAPEST Wohnen und durch mangelndes Wiffen über die wirklichen Lebensverhältniffe
der breiten Mafle der Minderbemittelten.
Erft in allerjüngfter Zeit wird die Problemftellung klarer erkannt, und ein
wichtiges Kennzeichen des Umfchwunges, der lieh zu vollziehen beginnt, ift
die Tatfache, darj der 2. Internationale Kongrefj für Neues Bauen, der vom
24. bis 27. Oktober in Frankfurt am Main tagte, als Thema für feine Verhand-
lungen „die Wohnung für das Existenzminimum" wählte. Denn es hat fich
gezeigt, dafj diefes Problem nicht nur in den wirtfehafflich bedrängten Ländern
wie Deutichland, Oefterreich und Ruhland akut ilt, fondern in allen Kulturftaaten
der Welt, und dafj es daher an der Zeit ift, in internationaler Verftändigung
neue Anregungen zur Löfung zu fuchen und unter Führung der fortgefchrit-
tenften Länder neue Wege zu befchreiten. Zunächft gilt es, die Tatbeftände
1 Isl 1
J5r*-/ Sv-\ SS*»-
□
•Sä.-*- / Esav.\ssTt-.
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213
für das Exiftenzminimum" im Werkbundhaus
Frankfurt a. M. Blick in den grofjen Längsfaal
mit den Modellen
PLAN Nr. 16. Architekt Racz, Budapeff
DIE INTERNATIONALE AUSSTELLUNG „DIE WOHNUNG
FÜR DAS EXISTENZMINIMUM" Von E. Kaufmann, Frankfurt a. M.
drei Beispiele aus der ersten Gruppe Die infenfive Befchäftigung mit dem Wohnungsbau, die für das Baufchaffen
der führenden Architekten unferer Zeit fo charakteriffifch geworden iff, hat
ihre tieffte Urfache in der wachsenden Einficht, darj alles Wirken nur dann
einen Sinn und Inhalt haben kann, wenn es in lebendiger Beziehung fteht
zu der Zeit und der Umwelt, in der es gefchieht. Diele einfache Wahrheit,
die aus allen grofjen Architekturwerken der Vergangenheit fo eindringlich
zu uns fpricht, fetjt fich in unferer Zeit nur deshalb ganz allmählich wieder
durch, weil der natürliche Sinn für das, was wirklich nottut, allzu fehr gehemmt
und verfchüttet ift durch eine Erziehung nach der Schablone, beim Architekten
insbefondere durch den Akademismus, durch überlieferte Vorftellungen vom
BUDAPEST Wohnen und durch mangelndes Wiffen über die wirklichen Lebensverhältniffe
der breiten Mafle der Minderbemittelten.
Erft in allerjüngfter Zeit wird die Problemftellung klarer erkannt, und ein
wichtiges Kennzeichen des Umfchwunges, der lieh zu vollziehen beginnt, ift
die Tatfache, darj der 2. Internationale Kongrefj für Neues Bauen, der vom
24. bis 27. Oktober in Frankfurt am Main tagte, als Thema für feine Verhand-
lungen „die Wohnung für das Existenzminimum" wählte. Denn es hat fich
gezeigt, dafj diefes Problem nicht nur in den wirtfehafflich bedrängten Ländern
wie Deutichland, Oefterreich und Ruhland akut ilt, fondern in allen Kulturftaaten
der Welt, und dafj es daher an der Zeit ift, in internationaler Verftändigung
neue Anregungen zur Löfung zu fuchen und unter Führung der fortgefchrit-
tenften Länder neue Wege zu befchreiten. Zunächft gilt es, die Tatbeftände
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