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Das neue gelehrte Europa — 12.1756

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[I. - XX.]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22561#0010
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786 Geschichte
Personen, unter deren Augen sie geschehen, be-
kannt wären, oder wenn er sie bestimmte, gedruckt
zu werden: er setze sie aber blos zu seinem Ver-
gnügen auf daö Papier; und er sey versichert, daß
sie nie des Tages Licht sehen werden. Gleich-
wohl sind solche bereits im Jahren 17^6 unter dem
Titel: iVIemoires er lereres eie iVIr. le Mn'^uis
tl'^r§en8, in Duodez öffentlich im Druck erschienen.
Wir wissen nicht, ob es ohne, oder mit, seinem Vor-
wissen geschehen sey. Er fahret fort zu sagen, daß
ihn nichts habe verpflichten können, der Wahrheit
eine Schminke oder Larve anzulegen; er habe seins
Gedanken über allerley, sonst ziemlich zarte, Sachen
mit einer natürlichen Freyheit eröffnet. Das ist,
fügt er hinzu, nach meinem Unheil, die Aro
und Werse, auf welche es zu wünschen wäre,
daß jedermann schriebe, und das beruyiqec
mrch auch wegen der Wahrheit meiner Erzäh-
lung. In der That man stehet in seiner Beschrei-
bung den Menschen in seiner Blöße, und zwar ei-
nen schwachen Menschen, einen armseligen Skla-
ven seiner Leidenschaften. Er erzählet seine schnö-
desten Liebeshandel und Streiche ohne alle Be-
deckung. Ja bey nahe das ganze Buch ist damit
angefüllet. Es würde uns und unserem Werke
höchst unanständig seyn, wenn wir unö dabey auf-
halten wollten. Wir werden also von dergleichen
Dingen nicht anders, als in so ferne ste mit den
übrigen Begebenheiten Zusammenhängen, und das
nur mit einem oder dem andern Worte, Erwäh-
nung rhun, wollen aber für uns die Lehre daraus
nehmen:
 
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