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Das neue gelehrte Europa — 16.1758

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https://doi.org/10.11588/diglit.22566#0186
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IO2O

Geschichte
lich beschreibet *), so können wir die Versuchung
nicht überwinden, einen guten Theil derselben hier
einzuschalten.
Wenn ein Kaufmann (sind seine Worte) mit
Unglück heimgesucht ist, so muß er gleich über alle
Zungen reiten. Wenn die entschlich kluge und
zur Verurtheilung so jähe Welt, weder Wahrheit,
noch Wahrscheinlichkeit für sich hat: so ist sie doch
sinnreich genug, überall haarkleine Quellen, wo
nicht zu entdecken, doch zu erfinden. Man weiß
es in allen Gelaken zu erzählen, woher dem Mann,
den man sonst immer für so kündig und fleißig ge-
halten, so viel Unfälle können entsprungen schn.
Der Witzling möchte sich satt plaudern: denn der
kann doch nur wenig schaden. Aber Neid und
Falschheit achten es nun nicht länger für nöthig,
verlarvet anzugreifen; Sie entmafken sich, ste-
cken den Dolch weg, und reissen ihr Mordschwerdt
öffentlich aus der Scheide. Die Tücke ist nun
viel zu langsam: sie wird bey Seite gestoßen, und
an ihre Stelle Boßheit und Raferey zu Hülfe ge-
rufen. Nun gilt es dem ehrlichen Mann, um,
wo möglich, ihn noch unglücklicher zu machen.
Der gute Mann! (Muß man denn den ehrlichen
Christen nicht auch alsdenn noch fo nennen, wenn
wider feine Schuld ein zeitlicher Verlust ihm zu-
stieß !) Er, der fein Herz niemals dem Mammon
verpfändet hatte, will auch jetzt nicht fclavifch und
abgöttisch werden. Er sichet den Verlust selbst
unge-

*) S. io. rr. f.
 
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