des Herrn Cornelius Cayley. 879
durch gerührt war. Ich muß nicht vergessen, dem
Leser zu berichten, daß dieser Prediger mit Namen
Humphreys hieß, und seiner Handthierung nach
ein Schuster war: dennoch muß ich, zur Ehre Got-
tes , bezeugen, daß seine Lehrrede für meine Seele
die allerherrlichste Predigt war, die ich jemals ge-
höret hatte. Mein ganzer Widerwille und Hoch-
muth waren durch die Kraft und Bezeugung des
heiligen Geistes, womit er lehrete, und welche mei-
nem Geiste die wesentlichste und beständigste Freu-
de, die ich jemals in meinem ganzen Leben empfun-
den hatte, verschafte, zu Boden gestürzet. Gelo-
bet sey mein theurer Erlöser nun und bis in Ewig-
keit, Amen.
Weil *) damals noch mehrere Gesellschaft bey
dem Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war,
in derselben zu bleiben, so verwertete ich nach dieser
Unterredung nicht lange mehr in seinem Hause.
Ich nahm für diesen Abend von ihm Abschied, und
kehrete mit Freuden und Entzücken nach Hause.
Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes
waren meiner Seele so süße, daß ich mich kaum
zu halten wußte. Alle meine fleischliche Ergöh-
lichkeiten schienen in Vergleichung dieses inwendi-
gen Vergnügens von keinem Werthe zu seyn; und
es entstand in meiner Seele solch ein Hunger und
Durst nach Gottes Wort, daß ich, wenn mir je-
mand damals, mit dem Beding, daß ich mich, die
Predigten dieses armen Schusters zu hören, ent-
halten sollte, eine Million angebothen hätte, glaube,
Kkk 5 ich
*) Kap. VM.
durch gerührt war. Ich muß nicht vergessen, dem
Leser zu berichten, daß dieser Prediger mit Namen
Humphreys hieß, und seiner Handthierung nach
ein Schuster war: dennoch muß ich, zur Ehre Got-
tes , bezeugen, daß seine Lehrrede für meine Seele
die allerherrlichste Predigt war, die ich jemals ge-
höret hatte. Mein ganzer Widerwille und Hoch-
muth waren durch die Kraft und Bezeugung des
heiligen Geistes, womit er lehrete, und welche mei-
nem Geiste die wesentlichste und beständigste Freu-
de, die ich jemals in meinem ganzen Leben empfun-
den hatte, verschafte, zu Boden gestürzet. Gelo-
bet sey mein theurer Erlöser nun und bis in Ewig-
keit, Amen.
Weil *) damals noch mehrere Gesellschaft bey
dem Herrn Hervey, und mein Herz zu voll war,
in derselben zu bleiben, so verwertete ich nach dieser
Unterredung nicht lange mehr in seinem Hause.
Ich nahm für diesen Abend von ihm Abschied, und
kehrete mit Freuden und Entzücken nach Hause.
Die Gnade und Barmherzigkeit meines Gottes
waren meiner Seele so süße, daß ich mich kaum
zu halten wußte. Alle meine fleischliche Ergöh-
lichkeiten schienen in Vergleichung dieses inwendi-
gen Vergnügens von keinem Werthe zu seyn; und
es entstand in meiner Seele solch ein Hunger und
Durst nach Gottes Wort, daß ich, wenn mir je-
mand damals, mit dem Beding, daß ich mich, die
Predigten dieses armen Schusters zu hören, ent-
halten sollte, eine Million angebothen hätte, glaube,
Kkk 5 ich
*) Kap. VM.