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Neue Sammlung der merkwürdigsten Reisegeschichten, insonderheit der bewährtesten Nachrichten von den Ländern und Völkern des ganzen Erdkreises (Band 6) — 1753

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https://doi.org/10.11588/diglit.67065#0457
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I. AM)«. Geschichte des Orpheus/ Lhcstus/ Kastors MW Pollux» -z z
§. r-. Der getödete Sinis hatte eine erwachsene schöne Tochter/ Namens Zmgtt M'L
Perkgone. Dieselbe nahm die Flucht/ als sie sah daß ihr Vater tod war, NyAA
Theseus sprang ihr überall nach: sie hatte sich aber ins Holz verstecket/ lanippus"
wo sie sich in ein drckes Gebüsch von Rosen und wildem Spargel-
sirauchwerk verkroch. Diese Strauche rief das arme Kind recht einfältig um
Hülfe am und bat ftlbM/ sie nur recht wohl zu bedecken. Sie that ihnen
auch einen theuren Eid/ daß sie nimmermehr selbige ausrauftn/ noch weni-
ger verbrennen wollte. Theseus rief ihr zu / und versicherte sie bepm
Heldenwort/ ihr kein Leid zu thun/ sondern für sie zu sorgen. Perigone
trauete diesem Versprechen/ kroch hewor und überließ sich dem Helden. Er
zeugte einen Sohn mit ihr/ den er Melanippus nennete Z)/ und den er
nachher mit der Deionea/ einer Tochter des Königs Eurptus zu Oechalien/
verhcirathete. Aus dieser Vermählung wurde Joxus gebohren / der
mit dem Eurptus eine Colonie nach Karren führete. Daher sind die
Ioxiden entsprossen/ welche in ihrem Geschlecht die beständige Gewohnheit
bepbehalten/ keinen Rosen- und wilden Spargelstrauch zu verbrennen/ son-
dern gegen dieses Strauchwerk allezeit eine andächtige Verehrung zu erhalten.
§. zv. Zu Krommyon traff er ein wildes Schwein an/ das man Ererstgt
Phäa nennete/ und ein gefährliches schwer zu überwindendes Ungeheuer Schwünm
war /a). Theseus schlug es nur im Vorbeygehen tod; damit man nicht Krom-
denken sollte/ als hätte ihn die Noch zu seinen Unternehmungen gedrungen, uwon.
Er hielt dafür/ daß ein redlicher Held/ wie ein anderer ehrlicher Mann/
die Bösen nicht nur bestreiten müsse/ wenn sie ihn anfielcn/ sondern daß
er auch verbunden siy/ die wildesten Bestien aufzusuchen und ihnen zuerst
auf den Leib zu gehen. Einige Schriftsteller geben vor/ diese Phäa ftp
ein schändliches Weib aus Krommyon gewesen/ die sich allen Reisendm
preis gegeben/ und von Mord und Raub gelebet hätte. Man habe der-
selben/ ihrer schändlichen Aufführung wegen/ den Namen einer Bache bey*
gsleget/ und sie sey vom Theseus aus dem Weg geräumet worden r).
§. zi. Auf den Gränzen von Megara stürzte der Held den Seiron Sumee
von einem Felsen ins Meer/ weil es dieser den Vorbcyreiftnden eben so
machte/ worauf dieselbe von einer unten sich befindenden Schildkröte vollends Zclsm ms
umgebracht wurden. Die Erzählungen von diesem Sciron sind mancherlei) Meer.
und

UtioL. c. 25.
H) A II. cc.
käd. I. 7. v. 4z;.

r) U c.

Dd z
 
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