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Gantner, Joseph: Ende der Großstadt?: Bruchstück aus einem Vortrag
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.17521#0013
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Der zukünftige Flughafen von London.
(Wettbewerb).
Architekt D. H. Mc. Morran. Harrow-on-the Hill.
Flughäfen — neueste Ansatzpunkte
der Auflösung.
einen Punkt erreicht, der im Gebiete des reinen Städtebaus einer entscheiden-
den Wendung gleichkommt. Wir stehen vor einer Art säkularer Um-
schichtung. Wir wissen seit einiger Zeit — und dieses Wissen vertieft sich
mit jedem Tag, — daß in der Formation der menschlichen Anhäufungen wieder
einmal ein Endpunkt erreicht und überschritten ist, und daß alle künftigen
städtebaulichen Planungen dieser Tatsache Rechnung tragen müssen.
Nirgends aber hat der Historiker ein größeres Recht als hier an diesem ent-
scheidenden Punkte, von „S c h i c k s a I e n" zu sprechen und damit ein typisch
modernes Gefühlsmoment in seine Betrachtung einfließen zu lassen. Denn —
was auch in den Lehr- und Schulbüchern über diesen Punkt stehen mag — die
wirklich schöpferische Historie ist ebenso wie die wirklich schöpferische Kritik
immer nur aus einem starken Erlebnis der Gegenwart heraus entstanden, und
das gilt ganz besonders dort, wo es sich um Dinge der Kunst handelt, die ja
in ihren vergangenen wie in ihren gegenwärtigen Formen eine der ganz
großen Lebensmächte darstellt und obendrein die unvergleichliche Fähigkeit
hat, durch das Mittel der direktesten Aussage zu wirken. Ob die Sienesen
einen neuen Altar des Duccio in Prozession aus der Werkstatt in den Dom
tragen oder ob die russischen Künstler in roh gemalten und gezimmerten Pla-
katen für irgend eine politische oder wirtschaftliche Doktrin werben — gleich-
viel, lebendige Kunst tritt immer auf als Mittel der direktesten menschlichen
Aussage, und wer von ihr spricht und wer über sie schreibt, dem muß das
Lebendige dieser Aussage bewußt geworden sein, sonst redet er in den Wind.
Darüber hinaus aber ist nun mit besonderer Beziehung auf das Thema dieser
L>ie Abbildungen 2 und 3 stammen aus dem Buche
„Neuzeitlicher Verkehrsbau" von h. Gescheit und k. Vortragsreihe zu sagen, daß der Städtebau eines der wenigen Gebiete
o. wittmann, (Verlag Müiier & Kiepenhauer, Potsdam), darstellt, wo heute von einer wirklichen organischen und dauernden V e r -
das soeben zu den „fünfzig schönsten Büchern" des . ,
Jahres 1931 mit erwählt wurde. bindung zwischen Kunst und Technik gesprochen werden kann.
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Der zukünftige Flughafen von London.
(Wettbewerb).
Architekt D. H. Mc. Morran. Harrow-on-the Hill.
Flughäfen — neueste Ansatzpunkte
der Auflösung.
einen Punkt erreicht, der im Gebiete des reinen Städtebaus einer entscheiden-
den Wendung gleichkommt. Wir stehen vor einer Art säkularer Um-
schichtung. Wir wissen seit einiger Zeit — und dieses Wissen vertieft sich
mit jedem Tag, — daß in der Formation der menschlichen Anhäufungen wieder
einmal ein Endpunkt erreicht und überschritten ist, und daß alle künftigen
städtebaulichen Planungen dieser Tatsache Rechnung tragen müssen.
Nirgends aber hat der Historiker ein größeres Recht als hier an diesem ent-
scheidenden Punkte, von „S c h i c k s a I e n" zu sprechen und damit ein typisch
modernes Gefühlsmoment in seine Betrachtung einfließen zu lassen. Denn —
was auch in den Lehr- und Schulbüchern über diesen Punkt stehen mag — die
wirklich schöpferische Historie ist ebenso wie die wirklich schöpferische Kritik
immer nur aus einem starken Erlebnis der Gegenwart heraus entstanden, und
das gilt ganz besonders dort, wo es sich um Dinge der Kunst handelt, die ja
in ihren vergangenen wie in ihren gegenwärtigen Formen eine der ganz
großen Lebensmächte darstellt und obendrein die unvergleichliche Fähigkeit
hat, durch das Mittel der direktesten Aussage zu wirken. Ob die Sienesen
einen neuen Altar des Duccio in Prozession aus der Werkstatt in den Dom
tragen oder ob die russischen Künstler in roh gemalten und gezimmerten Pla-
katen für irgend eine politische oder wirtschaftliche Doktrin werben — gleich-
viel, lebendige Kunst tritt immer auf als Mittel der direktesten menschlichen
Aussage, und wer von ihr spricht und wer über sie schreibt, dem muß das
Lebendige dieser Aussage bewußt geworden sein, sonst redet er in den Wind.
Darüber hinaus aber ist nun mit besonderer Beziehung auf das Thema dieser
L>ie Abbildungen 2 und 3 stammen aus dem Buche
„Neuzeitlicher Verkehrsbau" von h. Gescheit und k. Vortragsreihe zu sagen, daß der Städtebau eines der wenigen Gebiete
o. wittmann, (Verlag Müiier & Kiepenhauer, Potsdam), darstellt, wo heute von einer wirklichen organischen und dauernden V e r -
das soeben zu den „fünfzig schönsten Büchern" des . ,
Jahres 1931 mit erwählt wurde. bindung zwischen Kunst und Technik gesprochen werden kann.
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