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Die neue Stadt: internationale Monatsschrift für architektonische Planung und städtische Kultur — 6.1932-1933

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Die internationale Werkbundsiedlung Wien 1932
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https://doi.org/10.11588/diglit.17521#0102

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Die internationale Werkbundsiedlung Wien 1932

Wir haben in den Heften 1 und 2 über diese Unternehmung des Oesterreichischen Werkbundes gesprochen und
dabei auch unsere Bedenken gegenüber einem Bauprogramm zum Ausdruck gebracht, welches im Jahre 1929
aufgestellt und trotz zweimaligem Wechsel des Bauplatzes dann 1932 fast unverändert ausgeführt worden ist.
Inzwischen ist nun die Siedlung als Ausstellung eröffnet worden, und gleichzeitig legt der Verlag Anton Schroll
& Co. in Wien eine vollständige Publikation aller Bauten der Siedlung vor: „Die internationale Werk-
bundsiedlung in Wien 193 2. Herausgegeben von Josef Fra n k". (Band VI der früher von
dem Unterzeichneten herausgegebenen Reihe „Neues Bauen in der Welt", die von diesem Bande an unter
alleiniger Verantwortung des Verlags erscheint.)

Wir geben in diesem Hefte dank dem Entgegenkommen des Verlags Schroll sieben Abbildungen nach den drei
Bauten von Grete Schuette-Lihotzky, Richard J. Neutra und G. Rietveld, aus denen sehr deutlich die besondere
Rolle der Wiener Siedlung als einer ausgesprochenen Typensiedlung für Kleinsthäuser sicht-
bar wird. In dieser Besonderheit unterscheidet sie sich von den bekannten früheren deutschen und schweize-
rischen Werkbundsiedlungen, ohne allerdings das heute brennendere Problem der billigen Kleinstwohnung im
Etagenhaus anzuschneiden.

Josef Frank schildert diese Seite seiner Aufgabe in der Einleitung des erwähnten Buches folgendermaßen:
„Die Häuser sind durchwegs Einfamilienhäuser kleinster Art. Das Programm für derartige Häuser ist seit langem
das gleiche geblieben und dürfte sich auch in der nächsten Zeit nicht ändern. Neue Raumbedürfnisse sind nicht
vorhanden und neue Wünsche beziehen sich hauptsächlich auf die Verwendung moderner Installationen, die
leicht hinzugefügt werden können. Die verschiedenen prinzipiell möglichen Unterschiede von Kleinhäusern be-
stehen in der Hauptsache in folgenden Dingen: Anzahl der Stockwerke, Unterkellerung, Lage der Stiege im
Haus (vom Vorraum oder vom Wohnzimmer aus zugänglich) und Form der Küche (Kleinküche, Wohnküche, Eß-
küche — die letztere Type ist wahrscheinlich die zeitgemäße, wird aber heute noch viel zu wenig ver-
wendet). Es sind dies aber sämtliche Probleme, für die eine generelleJ.-Ösung weder notwendig noch erwünscht
ist, sondern die fallweise je nach dem Bedürfnis und der Gewohnheiten gelöst werden. Es ist heute auch
überflüssig, darüber nachzudenken, welches die nächsten Anforderungen an das Kleinhaus bei wieder wachsen-
dem Wohlstand sein werden. Ein Blick auf das vorgeschrittenere amerikanische Wohnhaus zeigt diesen Weg."
 
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