Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

DOI Heft:
August
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0104
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
c)o I. Ueber den gegenwärtigen Zustand
genwartiger Betrachtungen, daß Aufmunterung und
Unterstützung von Seiten dec Regierung die sichersten
und wirksamsten sind. Sehr erfahrne Staatsmänner
haben zwar behauptet, daß Unterstützungen den Fort-
schritten der Künste und Industrie nachtheilig seien; aber
dieser Grundsatz, wenn anders eine dergleichen Meinung
diesen Namen verdient, kann bloß in einigen besonder»
Fällen als wahr gelten. Aufmunterungen sind nicht
hinreichend, um die ersten Schritte der Kindheit zu be-
stimmen, man muß ihr die helfende Hand reichen; so wie
ein durch Krankheit geschwächter Körper seine Kräfte
nur durch Uebung wieder erlangen kann; mit einer blo-
ßen Aufmunterung ist ihm nichts gedient, er braucht
eine Stütze; hat er diese nicht, so muß er sich kraftlos
einher schleppen.
Hande! und Industrie unterstützen sich wechselseitig,
ja eins kann ohne das andere nicht bestehen; sie laufen
dieselben Gefahren und sind denselben Angriffen ausge-
setzt, so daß, wo kein Handel ist, auch keine Industrie,
und umgekehrt, wo keine Industrie ist, auch kein Han-
del sein kann. Wenn in gewissen Gegenden die Frucht-
barkeit des Bodens und seine ergiebigen Produkte den
Handel ohne Hülfe der Industrie herbeirufen, so kann
dieser das Erworbene nur durch Industrie-Produkte saldi-
ren; Industrie ist also ein Bedürfniß für ihn. Wenn
nun die Industrie in ihrem höchsten Flor dem unsicher»
Spiel des Handels, besonders des Seehandels, das in
seinen Folgen so furchtbar und in Kriegszeiten so häufig
ist, ausgesetzt wird, heißt es dann nicht, dieselbe den
größten Gefahren preis geben und ihren Schwung hem-
men, wenn man sie sich selbst überläßt, indem sie ein
Opfer der Zeitbegebenheiten oder der Treulosigkeit wird?
Wir wollen die Mittel, welche der Verfasser in sei-
ner Schrift als .die schicklichsten zur schnellen Entwicke-
lung
 
Annotationen