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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 2.1809

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September
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https://doi.org/10.11588/diglit.48279#0212
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iyL I. Ueber die Spiegel-Fabrikation

menges nennt man das Einlegen. Das kleine Ge-
menge wird zuvor sehr sorgfältig durch einander geschau-
felt und mit etwas Kalk vermischt. Das Einlegen,
welches portionenweise geschieht, indem man immer eine
Portion erst zum Schmelzen kommen laßt, erfordert eine
Zeit von 22 bis 24 Stunden. Zuerst werden 4 Schau-
feln vom ganzen Gemenge, dann 6, dann 8 rc. in den
Hafen gethan. Man sieht genau dahin, daß das Ge-
mengt nicht an die Seite, sondern mehr in die Mitte des
Hafens komme.
Die Masse ist in gehörigen Fluß gekommen, wenn
mittelst eines langen eisernen Instrnmemes, das vorn
mit einem Haken versehen ist, ein Glasfaden gezogen
werden kann, der ohne Sandkörner und völlig klar ist.
Es zeigt sich dann, nach einem Zeiträume von 4 Stun-
den, die sogenannte Glas gälte, welche mittelst der
Schaumkelle genau abgeschöpft und der dadurch entstan-
dene Raum wieder mit Glasscherben ausgefüllt wird.
Wird solche Glasgalle noch glühend in warmes Wasser
gegossen, so entsteht plötzlich ein heftiger Knall.
Ehe wir weiter gehen, müssen wir uns erst mit der
Struktur und der Beschaffenheit des
Spiegel 0 fens
bekannt machen *).
Der hiesige Ofen enthalt 6 Häfen von vorhin ange-
gebener Größe. Drei und drei stehen gegen einander
über 1. 1.00) auf einer sogenannten Bank
E) 1. II. zeigt den Grundriß; Hx. 2 die äußere
Ansicht über der Hüttensohle, von der Arbeitsstile; l'ix. 3
den senkrechten Durchschnitt; rix. 4 die Ansicht von der
Schürseite; und Hx. 5 den Qüerdurchschnitt von der Schür-
seite.
 
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