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Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 4.1810

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November
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https://doi.org/10.11588/diglit.48281#0438
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HOQ II. Ueber den Bergbau
gend von Kasan und Kaluga Erze fanden und zu
bauen ansingen. Da der Kaiser aber fand, daß es ihm
schon bei diesen zwei Expeditionen an Leuten fehlte, schick-
te er Blüchern 1701 abermals nach Sachsen, der auch
bald mit mchrern Bergverstandigen zurückkam, und sich
darauf sogleich nach Olonetz begab, wo man einen
Bau auf Kupfererz anfing. Durch eben diesen thätigen
Mann wurden auch die Sibirischen Mineralien besser
und fleißiger bearbeitet, nachdem ihn Peter zu diesem End-
zwecke dahin geschickt hatte. Nach seiner Rückkehr nach
Moskau trat er eine neue Reift in die Gegenden von
Asow, Astrachan und nach dem Kaukasus an,
wo er ebenfalls neue Entdeckungen machte und dafür kai-
serlich belohnt wurde.
Um eben diese Zeit schickte der unermüdet betriebsa-
me Kaiser den General Hennin, ebenfalls einen Deut-
schen, nach Deutschland, um von dem Zustande der da-
sigen Bergwerke die genauesten Erkundigungen einzuzie-
hen, von allen Maschinen und Vorrichtungen Zeichnun-
gen und Modelle mitzubringen und Bergverstandige, so
viel er könnte, anzunehmen. Durch ihre Hülfe legte er
in Olonetz eine Menge Stahl-, Blech- und Reckham-
mer, Stahldrathziehereien, Stahlöftn, Ankerfchmieden
u. s. w. an, die alle durch Wasser getrieben wurden und
zum Dhcil noch jetzt bestehen.
Um diesen Zweig innerer Industrie und der Staats-
einkünfte noch mehr zu heben, stiftete Peter I. im Jahre
r 7 r 9 ein Bergwerks-Kollegium zu St. Peters-
burg, und weiterhin ward auch eine Bergwerksschule an-
gelegt, wo die jungen Leute in allen Zweigen der Berg-
' Werkskunde unterrichtet werden. Wenn sie die nöthigm
Kenntnisse erlangt habely schickt man sie nach Sibirien,
wo sie bei den vornehmsten Bergwerken angestellt wer-
den/
 
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