Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 4.1810

DOI issue:
December
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.48281#0556
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
z:o V. Ueber Gärbestoffe

V.
Neber Gärbestoffe und Ledergärberei.
lauter den Vegetabilien, die als Garbestoffe angewandt
werden, steht die Eichenrinde immer noch oben an. Al-
lein nicht nur die Verminderung der Eichenwälder laßt
eine immer größere Theurung dieser Rinde erwarten, son-
dern auch der wichtige Umstand, daß durch das Abscha-
len der Rinde, das Holz der Eiche selbst gewissermaßen
ganz abstirbt, und für einen weit geringern Preis als
gesundes Eichenholz verkauft werden muß. Es ist da-
her dringend nothlvendig, theils auf Ersatzmittel der
Eichenrinde, theils auf eine größere Oekonomie derselben
bei dem Garben selbst, zu denken.
Jede Pffanzen-Substanz, welche die Eigenschaft be-
sitzt, die rohen Thierhante lohgar zu machen, ist ein
wirkliches Garbematerial. So bedient man sich außer
der Eichenrinde, in Ungarn und Oestreich, besonders
zum Garben des Sohlleders, der Knoppern. In Ruß-
land wendet man dazu Post oder Kienpost an. In Spa-
nien wird mit Schmack gegarbk; in Italien mit den
Zweigen und Blattern des Gärberstrauchs; in Däne-
mark mit Tormentillwurzel. In mehreren Gegenden
Leurschlands und in Schlesien, hat man Versuche ge-
macht mit der Natterwurzel, Nelkenwurzel, Seeblume,
dem Wallnußbaum, der Papierblume, mit allen Arten
Pappelbaumen und Weiden, mit der großen Wiesenpim-
pernelle, dem Sperberkraut, Nagelkraut, Mottenkraut,
Fingerkraut, dem Preißelbcer- und Heidelbeerstrauch,
mit Quendel, Feldkümmel, Vogelbeeren, der Rohm-
blume,
 
Annotationen