Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neues Journal für Fabriken, Manufakturen, Handlung, Kunst und Mode — 4.1810

DOI Heft:
Juli
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.48281#0042
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Z8 V. Die Bereitung und Anwendung

V. -
Die Bereitung und Anwendung des Lindenbastes, in
der Gegend von Sorau in der Niederlausch.
Die Bereitung des Bastes scheint in Schriften noch we-
nig unterrichtend vorgctragen zu sein. Wenigstens hat
es mir durch Nachschlagen über diesen Gegenstand etwas
Ausführliches darüber zu finden, bisher noch nicht glü-
cken wollen. Selbst über die mannigfaltige Benutzung
desselben scheint im Allgemeinen noch wenig bekannt zu
sein,
Der Ritter Pallas gibt in seinen Reisen durch Rußland,
Tcheil 2. S. 187. von diesen Fabrikanten folgende Nach-
richt: „Es wird dieses Geschäft in Newiansk zwar
„von vielen Aüttenleuten getrieben, die eigentlichen Hand-
griffe aber behalten die Arbeiter als ein Geheimniß für
„sich und nehmen daher nur gegen Bezahlung Lehrlinge an."
— Allein Herr Pallas erfuhr doch unter der Hand, und
zwar mir Zuverlässigkeit, daß die Kunst in Folgendem be-
stehe: „Sie kochen Leinöl mit Glätte zu einem dicken
„Firniß, der lange in einem heißen Ofen steht, damit er
„recht vielen Dleikslk anflöse. Mit diesem Firniß über-
„ streichen sie dann die polirten Blechwaaren mir den Fin-
,, gern ganz dünn und stellen sie zum starken Austrocknen in
„ einen Heeßen Ofen. Anstrich und Austrocknung werden sol-
,, (dergestalt 8—10 Mal wiederholt. Die Bilder, Früchte,
,, Landschaften v. dgl. schneiden sie von Papier aus, lassen
„d esis ankleben, belegen es mit Goldblättchen oder illu-
„miniren es auch mir Farben und überficnissen und trocknen
„diese Bilder alsdann «och einige Mal." —
' - P»
 
Annotationen