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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.43211#0007
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ÄlL/enige Wochen bevor wir unserem unvergesslichen Meister Rudolf
’ * Koller das letzte Geleite gaben, ist sein Altersgenosse und Freund,
Prof. Julius Stadler, von einer kleinen Schar Verwandter und Freunde
zur letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Sihlfeld begleitet worden.
Julius Stadler hat die letzten Jahre seines Lebens nicht mehr in
Zürich zugebracht; ein asthmatisches Leiden zwang ihn, schon 1893
sich ganz aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen und
darum ist er den jüngeren Mitgliedern unserer Gesellschaft nicht per-
sönlich bekannt geworden.
Es war dem feinsinnigen Künstler leider nicht vergönnt, seine
hohe Auffassung der Architektur in einem monumentalen Werke zu
verkörpern; sein früher, schon im 27. Lebensjahr erfolgter Eintritt in
die Lehrtätigkeit an der damals neubegründeten Bauschule am eidg.
Polytechnikum hat offenbar bewirkt, dass er neben der gewissen-
haften Erfüllung des seinem Wesen sehr zusagenden Lehrberufs nicht
mehr die nötige Zeit und Gelegenheit fand, sich der praktischen
 
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