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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1907

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Reiseerinnerungen 1853 von Marseille nach Genua
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https://doi.org/10.11588/diglit.43211#0027
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fassen kann. Nun war die Reihe des Lachens an mir, das Husten
und Speien wollte nicht aufhören und das Gesicht ward zur Kari-
katur, kurz, der ganze Mensch sah höchst possierlich aus. Erfrischt
hatte nun freilich dieses Bad, aber einen Durst dafür hinterlassen,
der, was wir auch dagegen tranken, uns den ganzen Tag nicht ver-
lassen wollte.
Zur Weiterreise hätten wir gerne einen Vetturino genommen, da
jedoch in dieser Zeit keine fahren, ein Extrawagen zu teuer gewesen


wäre, mussten wir mit der Post vorlieb nehmen. Es ist dies die
nämliche, welche von Marseille nach Nizza fährt und deren genauen
Dienst und gute Wagen wir schon kennen gelernt. Den Nach-
mittag benutzten wir noch zu einem Spaziergange nach der Schloss-
ruine, deren Terrassen, zu einem öffentlichen Garten umgebaut, nicht
allein herrliche Aussichten boten, sondern auch durch die Pracht
und Mannigfaltigkeit der uns grösstenteils neuen südlichen Vegetation
fesselten. Verschiedene Arten von Palmen, Kaktus, Aloen, kolossale
Gräser, Schilf, Karuben, Mandel- und Pfirsichbäume, feurige Oleander,
Rosen und viele andere, uns unbekannte Pflanzen gedeihen hier im

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