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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1910

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Robert Zünd
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https://doi.org/10.11588/diglit.43214#0017
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Ölftudie. 1857.

Kattcinienbaum.

entbanden ausgeführte Kopien nach Claude, Ruysdael, Potter, Croyon.
Und mit was für einem Eifer wurde gearbeitet! 1859 war er der einzige,
der den pompöfen Empfang, den die Parifer Hapoleon III., dem Sieger
über die Öfterreicher in Oberitalien, bereiteten, nicht mifanfah, fondern
in den ganz entleerten Sälen des Louvre ruhig weitermalte.
Die Ciefe und goldige Conigkeit von Claudes Hbendftimmungen ift
auf kleinen Kopien unvergleichlich wiedergegeben. Huch die helle Skala
Croyons gelang ihm trefflich; deffen Ochfen auf der Heimkehr vom Felde
find mit glänzenden Farben in ihrer Körperlichkeit erfaßt.
Rouffeau, Diaz, Daubigny, auch Breton und Croyon übten auf Zünd
immer wieder ihre grofje Anziehungskraft aus. Die Barbizoner waren
ihm ftets als die größten Landfehafter vor dem geiffigen fluge und
wenn er fich auch neben ihnen einen eigenen Weg fuchte, befonders in
der Kompofition, fo verkündet doch auch fein Werk die Botfchaft vom
Lichte, welche von den malern im Walde von Fontainebleau ausging.
Die deutfche Ulalerei ift Zünd nie fo vertraut geworden; fein erfter Ge-
danke im Luxembourg war: «Wie hat der Koller zwei Winter in ITlünchen
aushalten mögen, nachdem er doch vorher ein 3ahr in Paris war?)*
 
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