Zürcher Kunstgesellschaft [Editor]: Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft (1910)

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Sn fpätern fahren reifte Zünd übrigens nur noch wenig. Hile 3ahre
befuchte er Koller; 1867 brachte einen Aufenthalt in Paris, während der
Weltausftellung, und 1889 einen Befuch der FTlünchner internationalen
Kunftausftellung mit Koller. Zu einer Reife nach Italien vermochte ihn
felbft feine Bewunderung der alten Kunft nicht zu bewegen; Reifeftrapazen
waren nicht feine Sache. So viele intereffante BeFchreibungen Koller ihm
aus Florenz und Rom Fchickte (1868), Zünd blieb ruhig in Luzern. Und
doch lebte eine gro^e Sehnfucht nach der Ferne, nach anderer Luft und
fremden Farben in ihm. Seine liebfte Lektüre waren ReifebeFchreibungen,
und wenn ihm ein Weitgereifter, der mit offenen Augen für das Schöne
und CharakteriftiFche die Welt gefehen, anFchaulich erzählte, da hörte der
fflaler lehr gerne zu. fSerr Ingenieur Roman Abt war fo ein berufener
Erzähler, deffen Unterhaltung für den <( reifeunluftigen FSaushüter »> zum
freudigen Erlebnis wurde.
nach dem erften Parifer Aufenthalt hat fich Zünd in Luzern häus-
lieh niedergelaffen; er verehelichte fich im 3ahre 1853 mit Fräulein