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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1911

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Das Künstlergut
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https://doi.org/10.11588/diglit.43215#0043
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meiſten Bilder von Ludvig GBeß, die jetzt im Kunsthaus ſo ungemein
ſympatkhiſch lich ausnehmen in ihrem Sonderkabinett, nicht mehr placiert
werden konnten, mußte man wohl oder übel in den Kauf nehmen.
Welch einen allem äſthetiſcken Genuß Bohn Iprechenden Eindruck
nachgerade der langgeltreckte Oberlichtiaal machte, daran werden Iich noch
viele Beſucher des Künſtlergutes mit unangenehmer Deutlichkeit erinnern.
Wertvollîtes und Wertloſes hing in holdem Durcheinander beilammen und
vereitelte jede gewinn-
bringende Konzen-
tration. Na 1oar es
nun einer der ſegens-
reichtten Entſrchlüſle,
als man geunuiſller-
maßen in elfter Stunde
noch den Mut fand,
eine Meuinſîtallierung
der Sammlung vorzu-
nehmen. Man htatte
das Sefühl, es wäre
doch nicht unangezeigt,
jetzt, wo das neue
Kunſthaus durch die
Konkurrenz für den
Bau auk der kLandolt-
ſchen Liegenſchaft feſte
Seltalt gewonnen hat-
te, den Kunſtfreunden
den Beweis zu er- WH
bringen, daß die .
Sammlung ein ſolches Treppenhaus in der Künſtlergut-Sammlung.
neues Heim vwiirklich
auch verdiene. Die Inſtallation der Säle im erſten Stock, um die iich vor
allem Architekt Gull und die Maler Sattiker, Righini und Würtenberger
verdient gemacht haben, mußte daher notgedrungen zu einer ſtrengen
Auswahl führen : lie wurde von rein künltleriſchen Selichtspunkten aus
vorgenommen, und hier wiederum im Sinne der Geltendmachung des Beſten,
was von moderner kunlt die Galerie beſaß. Von altem Gut fügte lich in
die Farbenakkorde der neuern Malerei nur der treffliche Hans Asper, der
ſich denn auch liegreich neben Böcklins Farbenpracht behauptete.




 
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