Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1911

DOI Heft:
Das Kunsthaus
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43215#0052
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
142

ein einſichtsvoller Architekt, von dem neuen Bau, er werde als ein
Eharakterbild der Architektur unierer Tage dem Namen ieines Schöpkers
Ehre machen in unserm ganzen Lande.

In beiden Äußerungen erhält der Gedanke Ausdruck, daß das neue
Kunſthaus aus dem Geiſt unserer Zeit heraus erdacht und durchgeführt
worden iſt. Als einen neuen und reichern Zulammenklang von Bau-
kunît und bildenden Künsten möchte der Architekt lein Werk empfunden
und gewürdigt lehnen. Worin liegt dieles Neue ? Wir glauben uns nicht
zu täuschen, wenn wir ſagen : darin, daß das Gebäude nicht nur ein Haus



Kunſthaus : Pestibül im Parterre.

für die Kunſt, ſondern wirklich und wahrhaftig ein Kunsthaus iſt. Das
tönt vielleicht künîtlich erklügelt. Allein man frage lich doch nur: vie
viele Kunſtlammlungsgebäude haften in unlserer Erinnerung auch als Bau-
organismus für Tlich, ganz losgelöst von dem Inhalt des Baues ? Geniß :
Woir erinnern uns an monumentale Falſaden, an prachtvolle Treppenhäuler,
etwa auch an einzelne besonders prunkreich ausgestattete Säle (die frei-
lich, man denke beiſpielsweiſe an den Pitti-Palaſt oder die Salle d’Apollon
im Louvre, urſprünglich ganz andern Zwecken dienten), wir ſehen im
Seiſte gewaltige Fluchten von Sälen und Kabinetten vor uns ; allein von
einem einheitlichen architektoniſchen Eindruck, der lich neben den durch
 
Annotationen