Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]: Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft (1915)

kömervorneg: jene Lilder, nelcke in 6er Vogelperspektive kolb Gemälde,
kalb ttandkarte, mit kriegeriscken Z^enen vorltellten. Zckon diele Ver-
bindung, nelcke cille rein künltleriscke Lildnirkung auslckaltete und duz
instruktive Moment in den Vordergrund sckob, nur beieicknend tür den
nücktern praktiscken Kölner, der sein künltlerilckez Zdeal in meist unüber-
trekklick realiltiscken Porträtbüsten snk. Kur verkcknindend wenige Fragmente
von römiscken Zcklacktenlienen sind unz überliekert; du Koben sick, in
monumentalem Mahltab geduckt, 6eerkükrer oder paktierende kckdkerrn
in groh^ügiger Wirkung de? isolierten Umrisses keraus; aber neben iknen
drängte ück, okne kaumanlckaulickkeit, ?igur über ?igur. Oer ckronikale
Lerickt verlangte kuskükrlickkeit und glaubte, die Genauigkeit liege in
der Menge der Figuren. Zn der kailer-eit aber stellte lick die Kunst
nur nock in den Dienst der Monarcken; aller kriegsrukm umgab ikre
Verton, alle Zcklacktenrelieks naren verkerrlickende Criäklungen oder
er^äklende Verkerrlickungen, eine Zteinckronik, von iZokbeamten versaht.
Oie Ztatue des kugultus von prima Porta, in kerrlick getriebenem panier,
verkündet mit dem feinsten kusdruck kelleniltiscker Srandena das Pro-
gramm der römiscken köokkunkt. Zeinen kltar in tti^on umgaben die Zta-
tuen der leckckg galliscken Provinzen, kack dem Mutter der kellenittiscken
Monarcken verstand sick die kpotkeole de; ^eltbekerrlckers von selbst,
kugultus läht lick als Marz und leine Gattin ttivia als Venus Senetrix
abbilden. Zn Sötternürde tront er neben Minerva, näkrend leine Sol-
daten gekettelte Larbaren iu leinen Mützen sckleiken. Gerade das kost-
barste Material, der On^x, sollte dem kusdruck sublimster — römttcker —
Zdeen dienen, knd das Prunkgerät nakm kckneren Lilderlckmuck an,
der lick nieder um den Oriumpk des Gälar kugultus drekte.
Über die krckitektur, nelcke kailerpalälte und Kaisertempel ins Da-
sein riet, lckuk auck einen Orjpus von Denkmälern, der eigens nur der
perlönlicken Verkerrlickung, der Manikeltierung des kukms kür alle Cnig-
keit galt: die Ckrenbogen mit Znlckrikten und kelieks. knd als diele nickt
mekr neu naren oder nickt genug Platz kür die Gkronik eines ganzen
?eldruges boten, erricktete man Zäulen, um die kick in lauter Zpiralen die
Lkronik kinaukiiekt. ?ür neu aber naren dieke tausende von Figuren
gemeihelt, nenn kein kuge sie mekr in diele scknindelnde iZöke kinauk
2u verkolgen vermockte?
kn den Ckren- oder Oriumpkbögen und den Ekrenläulen Kuben nir
von jetzt ab die Kriegsdarstellungen der kömer 2u lucken. Und selbst das
Grabmal der Zulier in Zt. kemij erkielt kaum kriedlicke Zrenen als
Zockellckmuck, sondern vorab Zcklacktenbilder, neil es, nie der Logen