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Zürcher Kunstgesellschaft [Hrsg.]
Neujahrsblatt / Zürcher Kunstgesellschaft — 1915

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Das "räumliche" Schlachtenbild für Illustration, Ruhmeskunst und Belehrung
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https://doi.org/10.11588/diglit.43219#0040
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3b

mit Vor- und Ucicklpiel iu entwickeln, sVobl lind die Figuren im Verbält-
niz ium kcmdlckciftlicken nock in groh, ober wie frei bewegen lick ein-
zelne bercmfprengende weiter nut dem offenen Eerroin: keiterlckormühel
und meinender verkeilte Sewoltboufen, ein Kumpf im Koger, ein Se-
mehel, ein Übersoll, iwei Zcklocktfronten, welcke mit ibren kogensckühen
dos Seteckt eröffnen, olles iiebt on uns vorüber, ols ob wir einem mo-
notelongen l<rieg mit ollen Einiellcklcickten und V?ecklelfällen beiwobnten.
V^os fie in den langen des keickciuers wertvoller ersckeinen loht ols die
kilder 6er "Eronigues et Eonguestesi' find die korben. V?ie reizvoll in
ibren londsckoftlicken Motiven und der freien käumlickkeit ibrer Kompo-
sition find cillo vollends die kelogerungsbilder, wo Zcklöller ibre gedrungene,
durcb viele lierlickkeiten gemilderte Muffe über Welsen, kügeln und Zsen
erbeben, oder wo präcktige Ztädts ibre reicken Prospekte enttolten. Sturm-
leitern sind ungelegt, und die Verteidiger bringen mcmcben kübnen Stür-
mer iu Eoll; ober nock viele borren im Groben, und neue Keilern sind
ium Anlegen bereit. Und wo dies nickts frucktet, borren die kononen,
um gewoltige Zteinkugeln iu lckleudern, indes einzelne Krieger dos Kost-
bore leit des kelogerers ciutlcklcigen. Uuck die prücktigen Koffer für die
Kostbarkeiten, welcke dos leit umlcklieht, bekommen wir iu leben. k?er
ober wird lüugnen wollen, dcih dos Problem der Zcklocktendorltellung die
Kräfte dieses Molers bis iu einem gewissen Grude dock überstieg, und
doh er lckliehlick bei der ungebeuern lobl von kämpfenden, die er der
Unickciulickkeit wegen cmbringen wollte, dock nur die mittleren Figuren
in Bewegung letzte, binter ibnen ober ein totes konglomerot von köpfen
und keimen, überrogt von einer Menge nodelortiger Konten, iulcimmen-
iubollen vermockt bot? Zein keolismus verlongt, doh jede kugur Einiel-
wert besitze; dciber lind leine Kämpfe fo epilodenreick, und im kewuht-
lein der kerrsckokt über den kcium gebt er, ium Eindruck der überwäl-
tigenden keeresmcille, ouck mit den Ztotisten ins Ungeiäblte. Uber lind
diele köpfe wirklick nickt iu iäblen? ?ür den, der fick die Mübe nebmen
würde, dock. Er muh ollo einen gewoltigen Uukwcind on gleickwertigen
Einbeiten mucken, um den nötigen Molleneindruck bervoriubringen. Zo
ersckeinen die böcklt lebendigen Einielkämpfe mit dem beständigen V?ecklel
ibrer Momente iwilcken tote, ltorre Mollen eingekeilt; die kübnenregie
ist nock mcmgelbcilt, und verglicken mit den kompfsienen, die Aeon le
l'overnier gemolt butte, bühen lie on Überieugungskrolt welentlick ein.
Gegenüber den Werken des Aeon ?ouoqust erlckeint unser kiedet vollends
oltertümlick und rückständig; denn Eoucguet, der 1485 ltorb, ollenbort in
leinen Minicituren, wie 2. k. den "Grundes ckronigues de Eronce,' und
 
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