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Abb. 5. Konrad Witz. Die Befreiung des Petrus. Musee d'art et d’histoire, Genf.
Hier fügen sich nicht Statuen zu starren, kaum gebundenen Gruppen. Bunte
Figuren ballen sich zu wimmelnden Klumpen. Zur Zweiteilung führte der Auf-
trag als Doppelstiftung. Die ins Bild gestellte Mittelsäule und das über ihr
liegende Gebälk trennt und hält zusammen. Der sattblaue Himmel spannt sich
über beiden Bildhälften gleich, hier von den hellen Kreuzen, da von lichten
Wölklein belebt. Bin See mit Berg und Burg, eine weiße Stadt, ist sowohl links
wie rechts. Bin grüner Wiesensaum umschließt die Szene oben und unten,
im Vordergrund mit weißen, gelben, roten Sternblumen und den zwei gelb-rot
leuchtenden Stifterwappen besät. Ihre Herren knien neben ihnen, der geist-
liche Bruder breit, schwarz, mit kurzem Schädel und rot entzündeten Augen,
der weltliche jugendlich geschmeidig, in violettrotem Rock. Von ihnen gleitet
der Blick auf den darniederliegenden Christus im schieferblauen Kleide und
auf die Gruppe der Frauen zu Füßen des Kreuzes, wo blaue, blaugraue und
weiße schwere Tücher und Falten sich zusammenneigen; da und dort antworten
aus der Menge die gleichen Farben oder lockt an einem Frauenkleid das breite
helle Grün, das plötzlich überall in großen und kleinen Bcken und Zipfeln hervor-
springt, dann violett, blaugrün, viel kalter Bisenglanz, dann rosa, hochrot,
braun. I111 Rösselsprünge wird das Auge von neuem immer wieder durch das
ganze Bild geführt, überall erhält es frischen Antrieb, nirgends setzt eine matte
Stelle aus (Abb. 9/10).
Abb. 5. Konrad Witz. Die Befreiung des Petrus. Musee d'art et d’histoire, Genf.
Hier fügen sich nicht Statuen zu starren, kaum gebundenen Gruppen. Bunte
Figuren ballen sich zu wimmelnden Klumpen. Zur Zweiteilung führte der Auf-
trag als Doppelstiftung. Die ins Bild gestellte Mittelsäule und das über ihr
liegende Gebälk trennt und hält zusammen. Der sattblaue Himmel spannt sich
über beiden Bildhälften gleich, hier von den hellen Kreuzen, da von lichten
Wölklein belebt. Bin See mit Berg und Burg, eine weiße Stadt, ist sowohl links
wie rechts. Bin grüner Wiesensaum umschließt die Szene oben und unten,
im Vordergrund mit weißen, gelben, roten Sternblumen und den zwei gelb-rot
leuchtenden Stifterwappen besät. Ihre Herren knien neben ihnen, der geist-
liche Bruder breit, schwarz, mit kurzem Schädel und rot entzündeten Augen,
der weltliche jugendlich geschmeidig, in violettrotem Rock. Von ihnen gleitet
der Blick auf den darniederliegenden Christus im schieferblauen Kleide und
auf die Gruppe der Frauen zu Füßen des Kreuzes, wo blaue, blaugraue und
weiße schwere Tücher und Falten sich zusammenneigen; da und dort antworten
aus der Menge die gleichen Farben oder lockt an einem Frauenkleid das breite
helle Grün, das plötzlich überall in großen und kleinen Bcken und Zipfeln hervor-
springt, dann violett, blaugrün, viel kalter Bisenglanz, dann rosa, hochrot,
braun. I111 Rösselsprünge wird das Auge von neuem immer wieder durch das
ganze Bild geführt, überall erhält es frischen Antrieb, nirgends setzt eine matte
Stelle aus (Abb. 9/10).