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Künstler-Gesellschaft Zürich [Hrsg.]
Neujahrsstück / hrsg. von d. Künstler-Gesellschaft in Zürich — 30.1834

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Dreißigstes Neujahrsstueck, enthaltend das Leben des Kunstmahlers Johann Kaspar Schinz von Zürich
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https://doi.org/10.11588/diglit.43195#0007
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Dreißigstes NeujahrSstück,
enthaltend
das Leben
des Kunstmahlcrs
Johann Kaspar Schtnz

von Z t'i r i cl).

2Lenn auch das Leben eines Menschen wenige auffallende, besonders merkwürdige
Begebenheiten uns darbiethet, so gewährt dennoch eine ernste Würdigung seiner
Entwicklung mannigfaltiges Interesse, indem cs uns zu tiefer Sclbstvrüfung führt
und die eigenen Lebenszwecke klarer macht. Wenn die Biographie diesen Zweck erreichen
' soll, so kann es eigentlich erst geschehen nach Verlauf einer Reihe von Jahren, wo
alles persönliche Interesse für denjenigen erloschen ist, dessen Leben beschrieben wird und
die Nachwelt in ihm nur den Menschen liebt. Vielfache Belehrung und Anregung
kann aber auch früher schon besonders aus dem Beispiele eines solchen geschöpft werden,
welcher, wie der, dessen Leben in kurzen Umrissen hier geschildert wird, unverwandt
nur seinem Berufe lebte, den er einmahl mit Liebe ergriffen hat.
Ioh. Kaspar Schinz, geb. den 16. April 1798, war der Sohn eines Kaufmanns,
dessen stetes Bestreben war, mit Hülfe seiner Gattin dasjenige in die Gemüthcr seiner
Kinder zu pflanzen, was er unter den verschiedensten freudigen und schweren Erfahrungen
als die einzig feste Stütze des Lebens erkannt hatte, und sie mit einer praktischen
Tüchtigkeit auszurüsten, welche in allen Lagen sich selbst und andern zu helfen weiß.
Darauf war denn also die Erziehung seiner Kinder mehr gerichtet als auf feine
Bildung und weitläufige Belesenheit. Der Eltern längst genährte Hoffnung, eS möchte
einer ihrer Söhne ein Geistlicher werden, gründete sich auf ihren damahls jüngsten
Sohn, unfern Joh. Kaspar. Begierig ergriff das kindliche Gemüth diese Idee,
 
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