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Neukirch, Benjamin
Benjamin Neukirchs Weiland Hochfürstl. Brandenburg Onolzbachs. Hofraths Deutsche Briefe — Nürnberg, 1755 [VD18 14316404]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27261#0613
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60!

Galante Schreiben.
Lon derTrommelnaufDero Befehl/ undDero
Streitigkeiten wegen/zum Terssel fahren; in das
Land/von welchem einjederChrist, einjederJude,
einzederTürkewaszu schwatzen weiß/ von wel-
chem man auf derCanzel und in der Sorbonne
redet/ ohne jemals was gewisses davon zu erra-
then: eben wie es jener leichtgläubige und spötti-
sche Pariser Staatsromane macht/ bald übel,
bald gut vom Belleisle, und vielleicht auch von
Ihnen spricht/ undSie mdicsem seichten Werke
völlig beurtheilet/ ohne Sie jemahlszu kennen.
Ich habe nur erst einen^uß an dasUfer des Styp
gesetzet/ allein ich bin über die Anzahl der armen
Unglückseligen/ die ich überfahren sehen/ sehl-
betrübt. Einige langten von Scharding an,
andere vonPrag,oder von Diglau. Wollen Sie
Nicht aufhörcN/ Sie und die Könige, Ihre Mit-
brüdev/dieErde zu verwüsten,welcheSie/wieSie
sagen/so gerneglücklich machen wollen?Warum
lassen Sie sich nicht an statt dieses erschröcklichen
Krieges, wobey einjederTbeildes andern Stös-
se empfindet, den guten Abt St. Petri rathen?
Er würde Sie alle zusammen ebenso leicht mit-
einander vergleichen, als Lycurg die Landgüter
von Sparta ausrheilte, und man den Mönchen
gleich grosse Theile giebt. Er würde die fünfzehen
Herrschaften des Vierten Heinrichs zu Stande
bringen. Doch ist es wahr/ daß dieser Heinrich'
sich niemahls dergleichenNnternehmen einfallen
lassen; die Verwalter des Herzogs vonSully,
welche auchdicMemoiresvon ihmgemacht, ha-
ben auch davon erwehnt; aber der Staatssecre--
tgire Villeroi, Minister der auswärtigen Han-
P p 5 dech
 
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