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Neumayr, Franz; Crätz, Johann Franz Xaver [Oth.]; Summer, Thomas [Oth.]
Frag: Ob heilige Streitt-Reden Jn der Kirch Gottes Mit Recht üblich seyen? — München, und Jngolstatt: Verlegts Frantz Xaveri Crätz, und Thomas Summer, 1753 [VD18 12188271]

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https://doi.org/10.11588/diglit.55491#0028
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Fürsten als öffentlicher Lehrer, vom Pabst und Kayser als AcPeMl
fclm- Docror. Ja es seye vlllcicht noch ein innerlicher Beim s vsä
GOrt selbst darzu kommen, als welcher ihm zum Rüstzeug zur Veen
besserung ferner K-rch ausgesehen harte. Allem das seyno B dr
düngen, weil ja auf gleiche Art alle alte Ketzer, als Arms, Nesitti
rius, Manes rc. und alle neue Schwärmer ( welche Luther sMe!
verdammt) als Calvin, Zwingl, Carlstad, welcher noch dach'
den LtNher zum Doctor gemacht hat ( und warum nicht auchMahie
met?) ihren Berufs rechtfertigen könten. Noch GOtt, noch dia
Kirch, noch ernige Obrigkeit kan einen beruffm zum verderben dm
Krrch : auch heisset es imCirckel gehen, wann man die Noch der Kiris
aus deß Luthers Berufs, und deß Luthers Beruff aus der Noch dm
Kirch herführen will. Es ist aber hier meines thuns nicht, Luthers Bin
ruff anzustreitken. Ich bediene mich nur deß Beweißthum, welchen,
mir die Herren Lutheraner an die Hand geben, da sie das Predigst!
ihres Groß-Vatters als nolhwendig verthäligcn, weil Luther Ms
Predig - Amt seye beruffen gewesen. Er konte also, und därffhi
nicht schweigen.
JürinPre- Ihr Herren! Stehet ihr etwan im Zweiffel, ob ich zum Pritr
dtaer ver, dig-Amt seye beruffen, indem ihr mir das Maul zusperren, unb
vred?ell'/ mich zum Stillschweigen zu zwingen gedcncket? Wie da ? bin icke
sowohl die dann aus eignen Trib nacher Augspurg geloffen ? hab ich mich eigemi
Glaubens/mächtig aufdiseCantzcl gestellet? Nicht einmahl traumete mir, dake
als Lebens-jch jn disem Alter erst solte anfangen zu predigen. GOtt verhängtet
Lehr- den frühzeitigen Tod-Fall meines seeligen Vorfahrers: meine Oberiei
stellten mich vor: Jhro Hochfürstl. Durchläucht der Hochwürdigstki
Bischoff haben mich Gnädigst zu erwählen geruhet.- und das Hochr
würdigste hohe Dom - Capitel stimmcte bey- Das ist die Gcschichu
meines Beruffs. Was habt ihr zu tadlen? Wer mir das Recha
zu predigen nicht gegeben hat, auch nicht geben hat können : kaE
er es mir nehmen? oder könnet ihr mir: meine Herren, auch nr?e
zumuthen , daß ich euch zu gefallen, die Pflichten meines Beruffcte
vcrnachläßigen, und durch ein feiges Stillschweigen hindansetzetc
solle? oder ist etwann die Pflicht eines Predigers nicht predigen Io
Wasdan? Waner aber predigen soll, von was soll er predigend
Ist nicht sowohl die Glaubens als Sitten-Lehr der Stoff aller Prch
pjgen? Müssen wir nicht, was die Sitten betrifft, nach Beschaffens
chttr deß Orths, wo wir predigen, jene Materien auserwählen th
west
 
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