Die Grundsteinlegung zu diesem für die Bewahrung seines von jedem Böhmen gesegneten Namens geradezu
bestimmten Baue1) erfolgte am io. Juni 1348®) in Gegenwart vieler hochangesehenen Persönlichkeiten durch den Prager
Erzbischof Ernst von Pardubitz. Die Ausführung, zur gleichen Zeit mit der Anlage der Prager Neustadt ’) in Angriff
genommen, schritt offenbar rasch vorwärts; denn schon am 27. März 1357 wies der kaiserliche Bauherr in der Errich-
tungsurkunde des Karlsteiner Capitels4) auf die Gründung und Erbauung der Burg und die durch den genannten Erz-
bischof vollzogene Weihe der Kapellen hin. Doch fand mit diesem Acte die Bauführung und Ausschmückung der Burg
keineswegs vollständig ihren Abschluss, der wohl erst um die am 9. Februar 1365 5) erfolgte Consecration der Kreuz-
kapelle anzusetzen ist, ja vielleicht noch eine, wenn auch nur kurze Zeit später fällt. Die allerdings spärlichen Nachrichten
lassen wenigstens annähernd feststellen, dass die Errichtung und innere Ausstattung des Baues nicht mehr als höchstens
zwanzig Jahre in Anspruch genommen haben kann und mit der Fertigstellung der Malereien in der Kreuzkapelle durch
Meister Theodorich abschloss, deren in der Schenkungsurkunde vom 28. April 13676) gedacht ist.
Über die Einflüsse, welche sich bei der Erbauung der Burg geltend machten, und über den ihre Anlage bestim-
menden Baumeister bleibt man angesichts des Mangels directer Belege nur auf eine durch Vergleichung gestützte Beweis-
führung angewiesen. Der bis in die jüngste Zeit fast ausnahmslos wiederholte Gedanke,7) Karl IV. habe bei dem Baue
eine Nachbildung der durch die Gralssage und Gralsdichtung verherrlichten Burg Montsalvage angestrebt, kann durch
unanfechtbare Belege nicht begründet werden. Der kaiserliche Bauherr, welcher gewohnt war, gerade über seine mit
kirchlichen Zwecken verbundene Schöpfungen sich klar auszusprechen, hat in der Stiftungsurkunde seine für die Erbauung
Karlsteins maßgebende Absicht genau kundgegeben. Außer der Sicherung eines gesegneten Andenkens durch die
seinen Namen tragende Burganlage wollte er mit derselben eine würdige Stätte für die Aufbewahrung verschiedenster
Reliquien des Erlösers sowie der »totius militie celestis« schaffen und durch Errichtung eines Capitels für einen in den
gottesdienstlichen Räumen der Burg ausreichenden und ihrer Bedeutung entsprechenden Gottesdienst sorgen; die Auf-
bewahrung der deutschen Reichskleinodien, welche ja überaus wertvolle Reliquien enthielten, brauchte nicht erst gesondert
Die wichtigsten Sonderarbeiten über Karlstein und Abhandlungen über beachtenswerte Einzelheiten der Burg sind: Bal bin, Historiae
beatissimae virginis in sancto monte societatis Jesu auctuarium. (Prag 1665) S. 35 u. f., bes. S. 55 bis 58. — B alb in, Miscellanea historica regni
Bohemiae. (Prag 1679 u- h) Dec. I. lib. III. cap. VIII. $. 3. S. 100—107. — Auf Grund beider »Allgemeine Beschreibung des Schlosses Karlstein« in
den »Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen,« 3. Heft (Prag—Leipzig 1787) S. 571 u. f. m. Abb. — J. Q. Jahn, »Etwas von den
ältesten Malern Böhmens netst einem Beitrage zur Geschichte der Ölmalerei und Perspectiv.« Archiv der Geschichte und Statistik, insbesondere von Böhmen-
(Dresden 1792) S. 1 u. f. — Meißner, Historisch-malerische Darstellungen aus Böhmen. (Prag 1798) S. 3 u. f. m. Abb. — Friedrich Schlegel, Schloss
Karlstein bei Prag. Deutsches Museum, 2. Bd. (Wien 1812) S. 357 u. f. — Prim iss er, Über die alten Gemälde auf dem Schlosse Karlstein bei Prag. Jahr-
bücher d. Litteratur. 27. Bd. (Wien 1824.) Anzeigeblatt. S. 33 u. f.— Schottky, Die Burg Karlstein nebst ihren Umgebungen. (Prag 1831.) Sonderabdruck
aus der Monatschrift der Gesellschaft des böhm. Museums 1828. — Die Schildereien der böhmischen Königsburg Karlstein. v. Hormayrs »Taschenbuch für
die vaterländische Geschichte. N. F. 5. Jahrg. (München 1834) S. 69 u. f. — A u ge-J i tsch insky, Beschreibung der kaiserlichen königlichen Burg Karl-
stein in Böhmen. 4. Aufl. (Prag 1847.) — Körner, Die Burg Karlstein, ihre Kirchen und Kapellen. (Prag 1857.) — Kugler, Karlstein, Reisenotizen.
Kleine Schriften u. Studien zur Kunstgeschichte. 2. Th. (Stuttgart 1854) S. 496—498. — Bock, Schloss Karlstein in Böhmen- Mittheilungen d. k. k.
Centralcommission. 7. Jahrg. (Wien 1862) S. 69 u. f. — Ambros, Die Burg Karlstein und ihre Restaurierung. Mittheilungen d. k. k. Centralcommis-
sion- 10. Jahrg. (Wien 1865) S. 43 u. f. — Wo 11mann-Panger 1, Das Buch der Malerzeche in Prag. Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunst-
technik des Mittelalters und der Renaissance. 13. Bd. (Wien 1878) S. 36 u. f. — Grueber, Die Kunst des Mittelalters in Böhmen 3. Theil. (Wien 1877)
S- 62 u. f. — Neu wirth, Karlstein in Böhmen und Runkelstein in Tirol, zwei Burgen. Ilgs »Kunstgeschichtliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn.«
(Wien 1893) S. 110 u. f. — Zap, Kollegialnf chräm Panny Marie s kapli sv. Kateriny na Karlsteine. Pamätky archaeologicke a mistopisne. I. (Prag
1855) S. 337 u. f. — Zap, Kaple sv. Kffze a sv. Katefiny na Karlsteine. Pamätky archaeologicke a mistopisne. III. (Prag 1859) S. 75 u. f. — Wocel,
Relacf o oprave hradu Karlsteina od roku 1597. Pamätky arch. a mistop. III. S. 67 u. f. und in deutschem Auszuge in den Mittheilungen d. k. k. Cen-
tralcommission. 3. Jahrg. (Wien 1858) S. 274 u. 275. — Vysek, Mistra Jetricha tabulove obrazy na Karlsteine. Pamätky arch. a mistop. VI. (Prag
1865) S. 61 u. f. — Wocel, Tre obrazüv Karlsteinskych. Pamätky arch- a mistop. VII. (Prag 1868) S. 65 — 68 m. Farbdrucktafel. — Sedläcek,
Karlstein. Hrady, zämky a tvrze krälovstvf Ceskeho. VI. Bd. (Prag 1889). Podbrdsko- S. 1 u. f. zeichnet sich durch sorgsame Heranziehung des Quel-
lenmateriales aus und bietet in vielen Fragen wissenschaftlich Brauchbares. — Sedläcek, Skody na Karlsteine roku 1587. Pamätky arch. a mistop. VI-
S. 232—233. — Von theilweise ganz untergeordnetem Werte sind noch die von Schottky a. a. O. S. 17, Anm. zusammengestellten Aufsätze über Karlstein
von Welleba in der Prager Zeitschrift Hyllos (Oct. 1819), in dem 1819 zu Brünn erschienenen dritten Theile der Burgvesten und Ritterschlösser der österr.
Monarchie, von R. v. Rittersberg in Hormayrs Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, 5. Jahrg. (Wien 1824) und in Gottschalks Ritterburgen
Deutschlands. — 2) Bautzen, Gersdorfsche Bibliothek Cod. Nr. 32, Bl. in. Fundatio Karlstein. Anno domini 1348 Karolus imperator arcis Karolinae
prima fundamenta posuit multorum illustrium virorum in praesentia. Et dominus Ernestus, archiepiscopus Pragensis, primum lapidem in fundamento posuit
feria 3. post Pentecostes. Quam arcem subtiliter extruxit, ornavit ac ditavit. — 3) Benessii de Weitmil Chronicon. Fontes rerum Bohemicarum.
IV. (Prag 1884) S. 516 berichtet im Anschlüsse an die Gründung der Prager Neustadt über die Einfuhr österreichischer Rebsorten, die um Prag angebaut
wurden, und schließt mit dem Hinweise: »Et sub Castro Carlsteyn, quod eodem tempore edificare inceperat, plantavit. — 4) Sieh urkundl- Beil. Nr- I. —
Benessii de Weitmil Chron. a. a. O. S. 533 berichtet vom Prager Erzbischöfe: Consecravit capellam maiorem in turri castri Karlstein. Constru-
xerat enim imperator castrum hoc de miro opere et firmissimis muris, prout hactenus cernitur, et fecit in superiori turri unam magnam capellam, cuius
parietes cirumdedit auro puro et gemmis preciosis et decoravit illam tarn reliquiis sanctorum quam ornatibus pro decano et capitulo seu collegio, quod
ibidem instituit, et ornavit picturis multum preciosis. In diffuso orbe terrarum non est castrum neque capella de tarn precioso opere et merito, quia in
eodem conservabat insignia imperialia et tocius regni sui thesaurum. — 6) Woltmann-Pangerl, Buch der Malerzeche in Prag. S. 117 u. 118, Anm.
204. — 7) Bock, Schloss Karlstein in Böhmen a. a. O. S. 71. — Grueber, Kunst d. Mittelalters i. Böhmen, III., S. 63 bis 65 führt diese Annahme
am weitesten aus, lässt sie aber am Schlüsse wieder fallen und entscheidet sich für die Anlehnung an die Papstburg in Avignon. — Burckhardt,
Kuglers Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen. I. Band (Berlin 1847) S. 219. — Pau dl er, Ein deutsches Buch aus
Böhmen. 2. Bd. (Leipa 1895) S. 148. — Sedläcek, Karlstein a. a. O. S. 28 u. 29 stimmt der Deutung nicht bei. — Schottky, Burg Karlstein S. 31
wirft die Frage gleichsam nur nebenbei auf.
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bestimmten Baue1) erfolgte am io. Juni 1348®) in Gegenwart vieler hochangesehenen Persönlichkeiten durch den Prager
Erzbischof Ernst von Pardubitz. Die Ausführung, zur gleichen Zeit mit der Anlage der Prager Neustadt ’) in Angriff
genommen, schritt offenbar rasch vorwärts; denn schon am 27. März 1357 wies der kaiserliche Bauherr in der Errich-
tungsurkunde des Karlsteiner Capitels4) auf die Gründung und Erbauung der Burg und die durch den genannten Erz-
bischof vollzogene Weihe der Kapellen hin. Doch fand mit diesem Acte die Bauführung und Ausschmückung der Burg
keineswegs vollständig ihren Abschluss, der wohl erst um die am 9. Februar 1365 5) erfolgte Consecration der Kreuz-
kapelle anzusetzen ist, ja vielleicht noch eine, wenn auch nur kurze Zeit später fällt. Die allerdings spärlichen Nachrichten
lassen wenigstens annähernd feststellen, dass die Errichtung und innere Ausstattung des Baues nicht mehr als höchstens
zwanzig Jahre in Anspruch genommen haben kann und mit der Fertigstellung der Malereien in der Kreuzkapelle durch
Meister Theodorich abschloss, deren in der Schenkungsurkunde vom 28. April 13676) gedacht ist.
Über die Einflüsse, welche sich bei der Erbauung der Burg geltend machten, und über den ihre Anlage bestim-
menden Baumeister bleibt man angesichts des Mangels directer Belege nur auf eine durch Vergleichung gestützte Beweis-
führung angewiesen. Der bis in die jüngste Zeit fast ausnahmslos wiederholte Gedanke,7) Karl IV. habe bei dem Baue
eine Nachbildung der durch die Gralssage und Gralsdichtung verherrlichten Burg Montsalvage angestrebt, kann durch
unanfechtbare Belege nicht begründet werden. Der kaiserliche Bauherr, welcher gewohnt war, gerade über seine mit
kirchlichen Zwecken verbundene Schöpfungen sich klar auszusprechen, hat in der Stiftungsurkunde seine für die Erbauung
Karlsteins maßgebende Absicht genau kundgegeben. Außer der Sicherung eines gesegneten Andenkens durch die
seinen Namen tragende Burganlage wollte er mit derselben eine würdige Stätte für die Aufbewahrung verschiedenster
Reliquien des Erlösers sowie der »totius militie celestis« schaffen und durch Errichtung eines Capitels für einen in den
gottesdienstlichen Räumen der Burg ausreichenden und ihrer Bedeutung entsprechenden Gottesdienst sorgen; die Auf-
bewahrung der deutschen Reichskleinodien, welche ja überaus wertvolle Reliquien enthielten, brauchte nicht erst gesondert
Die wichtigsten Sonderarbeiten über Karlstein und Abhandlungen über beachtenswerte Einzelheiten der Burg sind: Bal bin, Historiae
beatissimae virginis in sancto monte societatis Jesu auctuarium. (Prag 1665) S. 35 u. f., bes. S. 55 bis 58. — B alb in, Miscellanea historica regni
Bohemiae. (Prag 1679 u- h) Dec. I. lib. III. cap. VIII. $. 3. S. 100—107. — Auf Grund beider »Allgemeine Beschreibung des Schlosses Karlstein« in
den »Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen,« 3. Heft (Prag—Leipzig 1787) S. 571 u. f. m. Abb. — J. Q. Jahn, »Etwas von den
ältesten Malern Böhmens netst einem Beitrage zur Geschichte der Ölmalerei und Perspectiv.« Archiv der Geschichte und Statistik, insbesondere von Böhmen-
(Dresden 1792) S. 1 u. f. — Meißner, Historisch-malerische Darstellungen aus Böhmen. (Prag 1798) S. 3 u. f. m. Abb. — Friedrich Schlegel, Schloss
Karlstein bei Prag. Deutsches Museum, 2. Bd. (Wien 1812) S. 357 u. f. — Prim iss er, Über die alten Gemälde auf dem Schlosse Karlstein bei Prag. Jahr-
bücher d. Litteratur. 27. Bd. (Wien 1824.) Anzeigeblatt. S. 33 u. f.— Schottky, Die Burg Karlstein nebst ihren Umgebungen. (Prag 1831.) Sonderabdruck
aus der Monatschrift der Gesellschaft des böhm. Museums 1828. — Die Schildereien der böhmischen Königsburg Karlstein. v. Hormayrs »Taschenbuch für
die vaterländische Geschichte. N. F. 5. Jahrg. (München 1834) S. 69 u. f. — A u ge-J i tsch insky, Beschreibung der kaiserlichen königlichen Burg Karl-
stein in Böhmen. 4. Aufl. (Prag 1847.) — Körner, Die Burg Karlstein, ihre Kirchen und Kapellen. (Prag 1857.) — Kugler, Karlstein, Reisenotizen.
Kleine Schriften u. Studien zur Kunstgeschichte. 2. Th. (Stuttgart 1854) S. 496—498. — Bock, Schloss Karlstein in Böhmen- Mittheilungen d. k. k.
Centralcommission. 7. Jahrg. (Wien 1862) S. 69 u. f. — Ambros, Die Burg Karlstein und ihre Restaurierung. Mittheilungen d. k. k. Centralcommis-
sion- 10. Jahrg. (Wien 1865) S. 43 u. f. — Wo 11mann-Panger 1, Das Buch der Malerzeche in Prag. Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunst-
technik des Mittelalters und der Renaissance. 13. Bd. (Wien 1878) S. 36 u. f. — Grueber, Die Kunst des Mittelalters in Böhmen 3. Theil. (Wien 1877)
S- 62 u. f. — Neu wirth, Karlstein in Böhmen und Runkelstein in Tirol, zwei Burgen. Ilgs »Kunstgeschichtliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn.«
(Wien 1893) S. 110 u. f. — Zap, Kollegialnf chräm Panny Marie s kapli sv. Kateriny na Karlsteine. Pamätky archaeologicke a mistopisne. I. (Prag
1855) S. 337 u. f. — Zap, Kaple sv. Kffze a sv. Katefiny na Karlsteine. Pamätky archaeologicke a mistopisne. III. (Prag 1859) S. 75 u. f. — Wocel,
Relacf o oprave hradu Karlsteina od roku 1597. Pamätky arch. a mistop. III. S. 67 u. f. und in deutschem Auszuge in den Mittheilungen d. k. k. Cen-
tralcommission. 3. Jahrg. (Wien 1858) S. 274 u. 275. — Vysek, Mistra Jetricha tabulove obrazy na Karlsteine. Pamätky arch. a mistop. VI. (Prag
1865) S. 61 u. f. — Wocel, Tre obrazüv Karlsteinskych. Pamätky arch- a mistop. VII. (Prag 1868) S. 65 — 68 m. Farbdrucktafel. — Sedläcek,
Karlstein. Hrady, zämky a tvrze krälovstvf Ceskeho. VI. Bd. (Prag 1889). Podbrdsko- S. 1 u. f. zeichnet sich durch sorgsame Heranziehung des Quel-
lenmateriales aus und bietet in vielen Fragen wissenschaftlich Brauchbares. — Sedläcek, Skody na Karlsteine roku 1587. Pamätky arch. a mistop. VI-
S. 232—233. — Von theilweise ganz untergeordnetem Werte sind noch die von Schottky a. a. O. S. 17, Anm. zusammengestellten Aufsätze über Karlstein
von Welleba in der Prager Zeitschrift Hyllos (Oct. 1819), in dem 1819 zu Brünn erschienenen dritten Theile der Burgvesten und Ritterschlösser der österr.
Monarchie, von R. v. Rittersberg in Hormayrs Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, 5. Jahrg. (Wien 1824) und in Gottschalks Ritterburgen
Deutschlands. — 2) Bautzen, Gersdorfsche Bibliothek Cod. Nr. 32, Bl. in. Fundatio Karlstein. Anno domini 1348 Karolus imperator arcis Karolinae
prima fundamenta posuit multorum illustrium virorum in praesentia. Et dominus Ernestus, archiepiscopus Pragensis, primum lapidem in fundamento posuit
feria 3. post Pentecostes. Quam arcem subtiliter extruxit, ornavit ac ditavit. — 3) Benessii de Weitmil Chronicon. Fontes rerum Bohemicarum.
IV. (Prag 1884) S. 516 berichtet im Anschlüsse an die Gründung der Prager Neustadt über die Einfuhr österreichischer Rebsorten, die um Prag angebaut
wurden, und schließt mit dem Hinweise: »Et sub Castro Carlsteyn, quod eodem tempore edificare inceperat, plantavit. — 4) Sieh urkundl- Beil. Nr- I. —
Benessii de Weitmil Chron. a. a. O. S. 533 berichtet vom Prager Erzbischöfe: Consecravit capellam maiorem in turri castri Karlstein. Constru-
xerat enim imperator castrum hoc de miro opere et firmissimis muris, prout hactenus cernitur, et fecit in superiori turri unam magnam capellam, cuius
parietes cirumdedit auro puro et gemmis preciosis et decoravit illam tarn reliquiis sanctorum quam ornatibus pro decano et capitulo seu collegio, quod
ibidem instituit, et ornavit picturis multum preciosis. In diffuso orbe terrarum non est castrum neque capella de tarn precioso opere et merito, quia in
eodem conservabat insignia imperialia et tocius regni sui thesaurum. — 6) Woltmann-Pangerl, Buch der Malerzeche in Prag. S. 117 u. 118, Anm.
204. — 7) Bock, Schloss Karlstein in Böhmen a. a. O. S. 71. — Grueber, Kunst d. Mittelalters i. Böhmen, III., S. 63 bis 65 führt diese Annahme
am weitesten aus, lässt sie aber am Schlüsse wieder fallen und entscheidet sich für die Anlehnung an die Papstburg in Avignon. — Burckhardt,
Kuglers Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen. I. Band (Berlin 1847) S. 219. — Pau dl er, Ein deutsches Buch aus
Böhmen. 2. Bd. (Leipa 1895) S. 148. — Sedläcek, Karlstein a. a. O. S. 28 u. 29 stimmt der Deutung nicht bei. — Schottky, Burg Karlstein S. 31
wirft die Frage gleichsam nur nebenbei auf.
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