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Nicolai, Friedrich
Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, und der umliegenden Gegend (Erster Band) — Berlin: bey Friedrich Nicolai, 1786 [VD18 90043235]

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https://doi.org/10.11588/diglit.55163#0289
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Dorotheen-oder Neustadt. 169
tlgen Cebäuden und Pallästen beseht. *) Es sind fol«
gende:
zx) Der Pallast des Prinzen Heinrichs, Bruders desKös
nigs **), drey Geschoß hoch, hat einen Vorhof mit zwey
Flügeln, und ist 1754 bis 1764 auf König!. Kosten von
Bouman dem Vater erbauet. Er nimmt die ganze
rechte Seite des Platzes ein. Hinter dem Pallasie bis an
den Bauhof (s. N. 2Z4) ist der Garten, welcher aber
noch nicht völlig angelegt ist.
rr) Das Opernhaus ***). Ein auf allen Seiten frevs
siebendes, drey Geschoß hohes, in einem sehr edlen Ges
schwache erbautes Gebäude, 261 rheinl. Fuß lang und
rog* Fuß breit. Der König ließ es, bald nach Antritt
seiner Regierung, in den Jahren 1742 und folg, nach der
Angabe des Freyherrn von Knobelsdorf, erbauerGWor
der Hauptansicht ist eine zweyseitige Freytreppe. Ver-
mittelst derselben steiget man zu einer Säulenlauve von
sechs fteystehenden gereifelten korinthischen Säulen mit
L 5 ihrem
*) König Friedrich Wilhelm gab im November i??7 Befehl, auf
diesem Platz, am Anfänge der Linden, die Bildsäule König Frie§
drich« l. von Schlürer, auszustellen. Direrrchs zeichnete zu die-
sem Behuf, eine mit dem FußZestelle 50 Fuß hohe Säule, mit
Banden um den Schaft, auf welchen dieTharen K. Friesrrchsi.
in halb erbobner Arbeit vorgestellet werden sollten. Er ließ auch
wirklich den Grund mauren. Belau hatte die Basreliefe ge-
jeichnet, und eolume das Fußgestelle von grünem und meistern
Marmor verfertigt. Aber der jetzt regierende König befahl, nur
dieser Arbeit innezuhalren, daher ward der Grund aufgebrochen
und zugeschütter.
'*) s. Schienens Prospekte Nr. 8.
*") Die Aufrisse, der Grundriß und Durchschnitt des Opernhauses
sind von I, G. Fmk gezeichnet und auf vier Blättern in Foliora-
dirr, und auch in psnrhers Baukunst IV. Tbeil 8i^und82.
zu finden. Die Hauptansicht und den perspektivischen Aufriß der
Seite nach der Bibliothek sinder man in Schleuens Projekten
Nr. 6. — Es ist in der That unbegreisiich, wieHerrparre in sei-'
Ne'M Lst'-ti kur 1'^rcstirLÜurs tsteÄrralL (Paris 1782, 8.) dies vor-
treflicbe Gebäude so schlecht hat beschreiben können; wobey er
Fehler begehr, dis der erste Augenschein widerlegt, ; V. daß die
Säulen jonischer Ordnung fsyen, daß nur drey Reihen Logen
da seyn, u. s w
 
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