Schwäbisch Gmünd [Hrsg.]; Nitsch, Alfons [Bearb.]: Urkunden und Akten der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd 777 bis 1500 (Band 1): 777 bis 1450 (Schwäbisch Gmünd, 1966)

Zum Geleit

Die meisten Einleitungen der reichsstädtischen Archivinventare wissen von
beklagenswerten Zuständen, ja von völliger Auflösung der Archive im 19. und
20. Jahrhundert zu berichten. In Schwäbisch Gmünd lagen die Verhältnisse
nicht besser.
Um den gänzlichen Verlust wertvollsten Archivgutes zu verhindern, haben
in jener Zeit hiesige Geschichtsforscher die Übergabe aller reichsstädtischen
Urkunden an die Archivdirektion in Stuttgart dringend empfohlen. Nur da-
durch glaubten sie retten zu können, was noch zu retten war. Keiner von
allen aber dachte an eine Ordnung, Verzeichnung, Aufstellung und Betreuung
der Archivalien, kurz an eine Wiederherstellung des Archivs und seine plan-
mäßige Bearbeitung.
Bei diesem trostlosen Zustand der Aktenaufbewahrung bot sich etwa 1930
Oberstudienrat Deibele an, das Stadtarchiv wieder einzurichten. Mühevoll
war diese Arbeit. Alle Enttäuschungen entmutigten den Stadtarchivar nicht,
das sich selbst gesetzte Ziel immer wieder anzustreben und die Arbeit von
neuem zu beginnen.
Die fast 40 jährige unverdrossene Arbeit trägt nunmehr ihre Früchte in
rascher Folge.
Allen ehrenamtlichen Mitarbeitern an diesem großen Werke, vor allem
Stadtarchivar Albert Deibele und Oberschulrat a. D. Dr. Alfons Nitsch, die
sich vorbildlich ergänzen, sei an dieser Stelle der Dank der Stadt Schwäbisch
Gmünd ausgesprochen.
Möge dieses Werk das Interesse für die reiche Geschichte unserer Stadt
wecken und zu deren Erforschung anregen; denn wie Wilhelm von Humboldt
sagte:
„Ein Volk, das keine Vergangenheit mehr haben will, verdient auch keine
Zukunft!“
Schwäbisch Gmünd, im Juni 1966
Scheffol d
Oberbürgermeister

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