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Notae Numismaticae - Zapiski Numizmatyczne — 2.1997

DOI issue:
I. Artykuly
DOI article:
Kaczanowski, Piotr: Antike Münzen von Kryspinów
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https://doi.org/10.11588/diglit.21229#0088
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p. 199; M. Mielczarek 1989, pp. 144-145) und Rawa Mazowiecka, Woiw.
Skierniewice (M. Mielczarek 1989, p. 146) bekannt. Eine größere Anzahl
parthischer Münzfunde kam im Kaukasus (A. N. Zograf 1945, p. 41ff.),
im Wolgagebiet sowie in dem zwischen der Wolga und dem Ural-Fluß
gelegenen Gebiet (M. Mielczarek 1989, pp. 91,95, Karte 9) zum Vorsche-
in, wo sie eine deutliche Konzentration bilden. Eine parthische Drachme
ist ferner im Gebiet von Moskau belegt (M. Mielczarek 1989, p. 166). Die
Einzelexemplare baktrischer Münzen fanden sich im Gebiet nördlich des
Schwarzen Meeres (M. Mielczarek 1989, Karte 9).

Der Münzfund von Kryspinów läßt einige Bemerkungen zu. Es handelt
sich dabei nicht allein um eine Spur weitreichender Beziehungen des süd-
polnischen Gebietes zu den so entfernten Gebieten wie das Territorium
des parthischen Staates. Es ist schwer, den Zuflußweg und -zeit dieser
Münze in die Region von Krakow eindeutig zu bestimmen. Bezüglich der
parthischen Funde und auch anderer Münzen, welche die Prägungen der
Herrscher Baktriens darstellen oder aus Elymais stammen, wurden Hypo-
thesen aufgestellt, wonach sie in das mitteleuropäische Gebiet durchVer-
mittlung des Römischen Reiches, vor allem auf dem Weg militärischer
Kontakte, sowohl als Ergebnis kriegerischer Auseinandersetzungen als
auch der im römischen Dienst stehenden Parther, gelangt sein dürften
(M. Mielczarek 1988, p. 142ff.; 1989, p. 98ff.; 1996, p. 34). Ein Hinweis
darauf ist möglicherweise u.a. der Fund einer parthischen Münze aus Mäh-
ren, eine Prägung aus der Zeit von 40 - 42/3, also viel jünger ist als die
hier behandelte Drachme, die wohl zusammen mit einem Denar des Au-
gustus zutage gefördert wurde (E. Pochitonov 1955, p. 210; M. Mielczarek
1989, p. 156; 1996, p. 34). Was allerdings die allgemein als griechisch
betrachteten Münzen (außer den Emissionen, die im Rahmen des reich-
srömischen Münzwesens geprägt wurden) und andere antike numismati-
sche Funde aus dem Gebiet des „barbarischen” Europa betrifft, ist die
Bestimmung sowohl der Chronologie ihres Zuflußes wie auch der Wege,
auf denen sie ins mitteleuropäische Gebiet gelangten, nicht möglich.
Zweifellos kamen sie in die erwähnte Zone auf verschiedenen Wegen, u.a
durch das geto-dakische, keltische Milieu, zum Teil wohl auch infolge der
Kontakte mit dem Römischen Reich. Wichtige Bemerkungen über den
Zufluß griechischer wie auch spärlich vorhandener parthischer Exempla-
re in das polnische Gebiet enthält die Arbeit von Z. Woźniak (1967). Er
verweist darin auf die Schwierigkeiten, die mit der zeitlichen Bestimmung

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