Es dürfte anzunehmen sein, daß einige antike Münzen, darunter auch
die beiden oben erwähnten parthischen Exemplare, die im polnischen
Gebiet gefunden worden sind, nach Mitteleuropa aus dem Schwarzmeer-
raum über das Dnestrgebiet gelangten. Dieses trifft besonders auf die Si-
tuation zu Beginn der zweiten Hälfte des E nachchristlichen Jahrhun-
derts zu, als westlich des unteren Dneprgebietes ein starker Bund sarma-
tischer Stämme unter Farsoes entstand, dessen Verbreitungsgebiet sich
in nordwestlicher Richtung bis zum oberen Seretgebiet erstreckte (M. B.
Scukin 1989a, p. 74ff.; 1989b, pp. 314-325). Die in Olbia geprägten Mün-
zen könnten in das südöstliche Polen (R. Madyda-Legutko 1966, p. 47,
105) vielleicht eben auf den über das Dneprgebiet führenden Wegen zu-
sammen mit anderen Elementen der sarmatischen Kultur gekommen sein
(H. Dobrzańska 1996; R. Madyda-Legutko 1996, p. 105). Für die Annah-
me, daß die beiden o.g. parthischen Münzstücke in unser Gebiet durch
Vermittlung des sarmatischen Milieus gelangten, spricht möglicherweise
der Schatz von Bronzemünzen in Gorlice - Glinik Mariampolski, Woiw.
Nowy Sącz, (S. Skowronek 1973, pp. 154, 155; R. Madyda-Legutko 1995,
p. 11). Dieser barg neben einer bosphoranischen Münze des Reskuporis
II. aus den Jahren 80 bis 83, auch solche geprägt in Olbia in der Zeit von
79 bis 96, sowie ältere Prägungen, und zwar die in das l.Jh. v. Chr. datier-
baren Münzen aus Kreta und Kilikien. Man könnte also meinen, daß die
erwähnte Drachme und Tetradrachme Mitridates’ II. von Kryspinów und
Lublin - Dąbrowa in das polnische Gebiet ebenfalls über das sarmatische
Milieu, möglicherweise früher, vor der Entstehung des Farsoes-”Staates”
einfloßen. Dieses sind selbstverständlich nur Vermutungen. Zu vermuten
ist ferner clas Bestehen eines Zusammenhangs zwischen der parthischen
Drachme und der zuvor genannten Siedlung von Kryspinów. Die letztere
wurde am Ausgang der Stufe A2 der jüngeren vorrömischen Eisenzeit
oder an der Wende der Stufen A2 und A3 gegründet. Wie aus den bishe-
rigen Forschungen hervorgeht, erfolgte die Entwicklung dieser Siedlung
in der Stufe A3, d.h. ab Mitte des 1. Jh. v. Chr. Sie blieb mindestens bis
zum Anfang der jüngeren römischen Kaiserzeit bestehen (P. Kacza-
nowski 1996). Demnach könnte die Drachme Mitridates’ II. einst das
Eigentum der Siedlungsbewohner der Siedlung von Kryspinów dargestellt
haben.
Die parthische Drachme ist unter Annahme ihres eventuellen Zusam-
menhangs mit der Siedlung in Kryspinów nicht die einzige Münze aus
die beiden oben erwähnten parthischen Exemplare, die im polnischen
Gebiet gefunden worden sind, nach Mitteleuropa aus dem Schwarzmeer-
raum über das Dnestrgebiet gelangten. Dieses trifft besonders auf die Si-
tuation zu Beginn der zweiten Hälfte des E nachchristlichen Jahrhun-
derts zu, als westlich des unteren Dneprgebietes ein starker Bund sarma-
tischer Stämme unter Farsoes entstand, dessen Verbreitungsgebiet sich
in nordwestlicher Richtung bis zum oberen Seretgebiet erstreckte (M. B.
Scukin 1989a, p. 74ff.; 1989b, pp. 314-325). Die in Olbia geprägten Mün-
zen könnten in das südöstliche Polen (R. Madyda-Legutko 1966, p. 47,
105) vielleicht eben auf den über das Dneprgebiet führenden Wegen zu-
sammen mit anderen Elementen der sarmatischen Kultur gekommen sein
(H. Dobrzańska 1996; R. Madyda-Legutko 1996, p. 105). Für die Annah-
me, daß die beiden o.g. parthischen Münzstücke in unser Gebiet durch
Vermittlung des sarmatischen Milieus gelangten, spricht möglicherweise
der Schatz von Bronzemünzen in Gorlice - Glinik Mariampolski, Woiw.
Nowy Sącz, (S. Skowronek 1973, pp. 154, 155; R. Madyda-Legutko 1995,
p. 11). Dieser barg neben einer bosphoranischen Münze des Reskuporis
II. aus den Jahren 80 bis 83, auch solche geprägt in Olbia in der Zeit von
79 bis 96, sowie ältere Prägungen, und zwar die in das l.Jh. v. Chr. datier-
baren Münzen aus Kreta und Kilikien. Man könnte also meinen, daß die
erwähnte Drachme und Tetradrachme Mitridates’ II. von Kryspinów und
Lublin - Dąbrowa in das polnische Gebiet ebenfalls über das sarmatische
Milieu, möglicherweise früher, vor der Entstehung des Farsoes-”Staates”
einfloßen. Dieses sind selbstverständlich nur Vermutungen. Zu vermuten
ist ferner clas Bestehen eines Zusammenhangs zwischen der parthischen
Drachme und der zuvor genannten Siedlung von Kryspinów. Die letztere
wurde am Ausgang der Stufe A2 der jüngeren vorrömischen Eisenzeit
oder an der Wende der Stufen A2 und A3 gegründet. Wie aus den bishe-
rigen Forschungen hervorgeht, erfolgte die Entwicklung dieser Siedlung
in der Stufe A3, d.h. ab Mitte des 1. Jh. v. Chr. Sie blieb mindestens bis
zum Anfang der jüngeren römischen Kaiserzeit bestehen (P. Kacza-
nowski 1996). Demnach könnte die Drachme Mitridates’ II. einst das
Eigentum der Siedlungsbewohner der Siedlung von Kryspinów dargestellt
haben.
Die parthische Drachme ist unter Annahme ihres eventuellen Zusam-
menhangs mit der Siedlung in Kryspinów nicht die einzige Münze aus