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Preschlenoff, Christo: Limes, Markt, Geldumlauf: Westpontische Münzen in Moesia Inferior in den 40er Jahren des 3. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41866#0159
Hristo Preshlenov
Sofia
LIMES, MARKT, GELDUMLAUF:
WESTPONTISCHE MEINZEN IN MOESIA INFERIOR
IN DEN 40ER JAHREN DES 3. JAHRHUNDERTS
Mit dem Ende der Regierung der Kaiserdynastie der Severen endet auch der
wirtschaftliche und kulturelle Aufschwung der romischen Stadte in der Provinz
Moesia Inferior. In den darauffolgenden Jahren gepragt von wachsender Drohung
und Einfallen seitens der freien germanischen Stamme jenseits der Donau
dominieren die Verteidigung und die physische Rettung bezweckenden
MaBnahmen und beeinflussen das gesellschaftliche Leben. In Moesia Inferior
und Thracia, zwei der am meisten bedrohten Provinzen, werden neue
Militareinheiten konzentriert, was das Bedurfnis an Bronzenemissionen fur die
Bezahlung der Hilfstruppen und den Geldumlauf erhdht [lOpyKOBa 1987, 101,
102], In der veranderten Lage hat die neuaufgenommene oder ihre Kapazitat
aktivisierende Tatigkeit einiger stadtischer Munzstatten an der heutigen bul-
garischen Schwarzmeerkiiste —Anchialus, Odessus, Mesembria und einigerma-
Ben Dionysopolis — eine deutlich ausgepragte militar-politische Richtung.
Gemeinsam mit anderen provinzialstadtischen Munzenateliers wie Nicopolis ad
Istrum, Marcianoplis, Tomis, Hadrianopolis sichert sie beihnahe die Halfte der
sich im Umlauf befmdenden Geldmasse [Fitz 1978, 809-810]. Die romische
Gewalt niitzt geschick ihre produktions-technische Kapazitat und Erfahrung aus
und organiesiert eine “militare” ihrem Charakter nach Munzpragung, die den
militaren Munzstatten eigen war [lOpyKOBa 1987, 101, 104; Cally 1969, 28;
Schonert-Geiss 1968, 253]. Beim Fehlen neuer veroffentlichter zusammen-
fassender Untersuchungen1 uber die Munzpragung der westpontischen Stadte in
der friihkaiserlichen Zeit, die die im Laufe des 20 Jh. bekanntgewordenen
Miinzentypen und ihre Varianten systematisieren, beruht das Gesamtbild der
durchschnittlichen jahrlichen Dynamik der in den Geldumlauf eingefuhrten
Miinzentypen dieser Munzstatten in den Jahren 193-249 (Tabelle 1) und der
Bewegung der in dieser Periode gebrauchten Nominale (Tabelle 2) auf den Daten
entalten im Korpus B. Picks iiber Dionysopolis [Pick 1898], B. Picks und
K. Reglings iiber Odessus [Pick, Regling 1910], M. Stracks iiber Anchialus [Stack
1912] und im Werk N. Muschmovs im Teil iiber Mesembria und Apollonia
Sofia
LIMES, MARKT, GELDUMLAUF:
WESTPONTISCHE MEINZEN IN MOESIA INFERIOR
IN DEN 40ER JAHREN DES 3. JAHRHUNDERTS
Mit dem Ende der Regierung der Kaiserdynastie der Severen endet auch der
wirtschaftliche und kulturelle Aufschwung der romischen Stadte in der Provinz
Moesia Inferior. In den darauffolgenden Jahren gepragt von wachsender Drohung
und Einfallen seitens der freien germanischen Stamme jenseits der Donau
dominieren die Verteidigung und die physische Rettung bezweckenden
MaBnahmen und beeinflussen das gesellschaftliche Leben. In Moesia Inferior
und Thracia, zwei der am meisten bedrohten Provinzen, werden neue
Militareinheiten konzentriert, was das Bedurfnis an Bronzenemissionen fur die
Bezahlung der Hilfstruppen und den Geldumlauf erhdht [lOpyKOBa 1987, 101,
102], In der veranderten Lage hat die neuaufgenommene oder ihre Kapazitat
aktivisierende Tatigkeit einiger stadtischer Munzstatten an der heutigen bul-
garischen Schwarzmeerkiiste —Anchialus, Odessus, Mesembria und einigerma-
Ben Dionysopolis — eine deutlich ausgepragte militar-politische Richtung.
Gemeinsam mit anderen provinzialstadtischen Munzenateliers wie Nicopolis ad
Istrum, Marcianoplis, Tomis, Hadrianopolis sichert sie beihnahe die Halfte der
sich im Umlauf befmdenden Geldmasse [Fitz 1978, 809-810]. Die romische
Gewalt niitzt geschick ihre produktions-technische Kapazitat und Erfahrung aus
und organiesiert eine “militare” ihrem Charakter nach Munzpragung, die den
militaren Munzstatten eigen war [lOpyKOBa 1987, 101, 104; Cally 1969, 28;
Schonert-Geiss 1968, 253]. Beim Fehlen neuer veroffentlichter zusammen-
fassender Untersuchungen1 uber die Munzpragung der westpontischen Stadte in
der friihkaiserlichen Zeit, die die im Laufe des 20 Jh. bekanntgewordenen
Miinzentypen und ihre Varianten systematisieren, beruht das Gesamtbild der
durchschnittlichen jahrlichen Dynamik der in den Geldumlauf eingefuhrten
Miinzentypen dieser Munzstatten in den Jahren 193-249 (Tabelle 1) und der
Bewegung der in dieser Periode gebrauchten Nominale (Tabelle 2) auf den Daten
entalten im Korpus B. Picks iiber Dionysopolis [Pick 1898], B. Picks und
K. Reglings iiber Odessus [Pick, Regling 1910], M. Stracks iiber Anchialus [Stack
1912] und im Werk N. Muschmovs im Teil iiber Mesembria und Apollonia