Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
126 Tonerzeugung durch Aneinanderschlagen oder Reiben harter Theile.

c) Das sehr vernehmliche kratzende Geräusch der Larven der
Hornisse (Vespa crabro), welches dieselben zu dem Behufe hervorrufen,
um ihre, Nahrungsmittel beischaffenden, Eltern auf sie aufmerksam zu ma-
chen. Sie erzeugen dasselbe dadurch, dass sie mit ihren Kiefern an den
Wänden ihrer von Holzspänen u. dgl. zusammengesetzten Zellen rasch
herabfahren. Endlich

d) kann auch das, dem Knacken einer Taschenuhr ähnliche
Geräusch hierher gezählt werden, welches der in altem Holz, Möbeln
und anderen alten Gerätschaften sich aufhaltende und als „Todtenuhi'"
bekannte kleine Käfer (Annobium) durch Nagen und Klopfen an diesen
Gegenständen hervorbringt.

2. Geräusche und Töne, welche durch das Aneinanderschlagen harter KÖrpe1'

hervorgebracht werden.

In diese Gattung von Geräuschen gehört: a) das Klappern der
Störche mit dem Schnabel, sowie b) das Klappern der Klapper'
schlangen, welches letztere durch Aneinanderschlagen tütenförmiger, hinter
einander stehender horniger Kapseln am Schwänzende des Körpers, währen"
des schnellen Vorwärtsschiessens des Thieres, entsteht.

3. Geräusche und Töne, die durch das Aneinanderreihen harter Körperthe»

bewirkt werden.

Durch das Aneinanderreihen von Körpertheilen können Geräusche
nur dann erzeugt werden, wenn die äussere Bedeckung, d. h. das Haut'
skelet die erforderliche Härte hat. Daher beobachtet man sie namentlicj
bei Insekten, und zwar besonders solchen, bei welchen, wie bei Käfern un
Orthopteren, das Skelet besonders hart ist.

Die Körpertheile, welche an einander gerieben werden, können sei»1
verschiedene sein; bald die beiden vorderen Ringe des Thorax, die durP
Muskelaction aneinander gerieben werden; bald die beiden Flügeldecke"
oder Hinterleib und Flügel oder Hinterschenkel und Flügel u. dgl-, ()
selbst noch mit harten Leisten oder Zähnen besetzt sein können, um
Reibung und dadurch die Erzeugung von Geräuschen und Tonen
steigern.

So erzeugen die männlichen Acridier dadurch einen sehr v
nehmlichen Ton, dass sie die Hinterschenkel an der Aussennäche
Flügeldecken auf- und abbewegen. Die männlichen Lacustincn M"
gen dadurch sehr schrillende Töne hervor, dass sie die Wurzeln der Flug
decken, wovon die eine oft eine runde, wie in einen Rahmen tronim ^
artig eingefügte, trockene elastische Membran besitzt, über einander v
schieben. Oft tragen die reibenden Flächen noch gezähnelte oder lejste°


 
Annotationen