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Riechapparat der "Wirbelthiere.

Mündungen richten, sie noch der Riechfunktion dienen, ist nur dann
festzustellen, wenn die Ausbreitung von Zweigen des Riechnerven darin
dargethan ist.

Beim Menschen springt der die Nasenlöcher tragende vordere Theil
der Nasenhöhle erkerartig über die Antlitzfläche vor und bildet dadurch
die sog. äussere Nase (Nasus externus), um — im Interesse der Lei-
tung des Stromes der Einathmungsluft in den obern, die Riechstätte (Regio
olfactoria) bergenden Theil der Nasenhöhle — den Nasenlöchern eine
horizontale Lage möglich zu machen.

Bei den Säugethieren ist diese äussere Nase weniger vortretend als
beim Menschen. Bei manchen entwickelt sich aus ihr eine vorspringende
Schnauze oder ein Rüssel (Fleischfresser, Pachydermen, Insectivoren).
Der knorpelige Theil der Nase pflegt sich hier in eine Röhre zu verlän-
gern, welche mit einer besonderen Muskulatur ausgerüstet ist, welche zu
kräftigen Leistungen beim Graben, Aufwühlen der Erde u. dgl. befähigt.
Zahlreiche Gefühlsnerven (vom Trigeminus) machen aus diesem Rüssel
auch ein feines Tastorgan, daher auch in seinem Innern ein Knochen, der
sog. Rüssel k.nochen, zur Steigerung der Tastempfindung liegt. Am be-
deutendsten und vollkommensten ist diese Entwicklung eines Rüssels beim
Elephanten (Fig. 628), wo er nicht allein ein feines Tast-, sondern auch

Fig. 628. Afrikanischer Elephant (Elcphas africinus).

ein sehr vollkommenes Greiforgan darstellt. Bei den Chiropteren entwickeln
sich an- der äusseren Nase knorpelige und häutige, blattartige Bildungen,
welche eigenthümliche Formen veranlassen. Bei manchen tauchenden und
 
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