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Luftathnmiigsorgane der wirbellosen Thiere.

leibsspitze keine Stigmen zu tragen. Von
jedem Stigma, dessen Verschluss durch Klappen-
vorrichtungen geregelt wird, geht ein Tra-
cheenstamm aus, der mehr oder weniger
bald in Aeste und Zweige sich theilt, welche
schliesslich in ein, die Organe umgreifendes,
feines Netz übergehen. Die Tracheen-
stämme beider Seiten pflegen durch Quer-
anastomosen mit einander verbunden zu sein.
Auch in der Längsrichtung treten zwischen
den einzelnen Tracheenstämmen Anastomosen
auf. Erlangen diese ein gewisses Ueberge-
wicht, so entwickeln sich daraus zwei grosse
Tracheen stamme, welche den Körper bei-
derseits in seiner Längsrichtung durchziehen
(Fig. UOltr).

Bei vielen Insekten, die sich durch ein
vorzügliches Flugvermögen auszeichnen, findet
man an den Tracheenverästelungen mehr oder
weniger zahlreiche blasige, mit Luft erfüllbare
Säckchen anhängen (Fig. 131), die mitunter
äusserst zahlreich (z. B. bei den Maikäfern)
und, gleich den Luftsäcken der Vögel, darauf
berechnet sind, den Körper während des Fluges
specifisch leichter zu machen. Oft sind sie
weniger zahlreich, dann aber um so grösser,
wie man dies bei Schmetterlingen, Hymenopteren findet. Bei Dipteren ist

Fig. 130. Tracheen und Tracheen-
kiemen von der Wasserjungfer (Agriou
puella). oe Oesophagus, prv Kaumagen.
v Magen, i Darm, r Rectum, tri Tra-
cheenlängsstämme an den beiden Seiten.
tr' Abgeschnittene Tracheen, welche aus
den seitlichen Tracheenkiemen kommen.
tr" Tracheen, an dem Nahrungsschlauch
sich verästelnd, brc Tracheenkiemen des
Schwanzes, aus denen Tracheen kommen,
welche in das hintere Ende der late-
ralen Längsstämme einführon. (Nach
Leon Dufour.)

'

Ir tr

Fig. 131. Tracheen (tr) mit beuteiförmigen heutigen Anhängen vom Maikäfer (iltloloutha vulgaris). (Nach

Strauss-Dürkheim).
 
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