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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0379
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Endingen.

359

6. Endiilgen,

Gemeinde III. Klasse, init 646 Einw., wornnter 27 Kath. n. Endingen,
Pfarrdors, 631 Einw.; d. Eckhaus, Hans, 8 Einw.; 6. Kntzmühle,
Haus, 7 Einw. Die Kath. sind nach Roßwangen, OA. Rottweil ein-

gepfarrt.

Endingen liegt freundlich im Angesicht von Balingen, wie
dieses selbst am Fuße des klcinen Heubergs, der hier auf einem
Vorsprnng, der Jlisburg, eiue gar schöne Aussicht auf die Alb
und ihr Vorland bietet, von der Steinach berührt und vom
Wettbach znr einen Hälfte durchslossen, zur anderen von der
alten Schweizerstraße durchschnitten. Unterhalb des Orts wird
die durch liebliche Wiesen sließende Steinach von der Eisenbahn
aus schiefem, von drei sreien Pfeilern gestütztem Viadukte über-
setzt. Der Ort selbst, von Obst- und Waldbäumen belebt, ist
srenudlich und reinlich, hat hübsche, alte Holzhäuser, doch auch
zum Theil bescheidene Häuschen. Jm ummauerten, alten, vom
Wettbach nmslossenen Kirchhos (Begräbnisplatz seit 1842 außer-
halb des Orts), erhebt sich, durch einen schönen, von Bauinspektor
Herzog 1866 erbauten romanischen, aus dem Viereck ins Acht-
eck übergehenden Westthurm hervorgehoben, die im Chor spät-
gothische, inr Langhaus moderne, mit romanisirenden Rnndbogen-
senstern ausgestattete Kirche. Aus dem Thurm tritt man durch
eine hübsche, gothische Thür ins sreundliche Jnnere. Ein schön
prosilirter Triumphbogen, vor dem ein hübscher, neugothischer
Tausstein, sührt in den einst hohen, jetzt wie das Langhaus mit
slacher Stuckdecke geschlossenen Chor.

Von den drei Glocken des Thnrmes stammt die größte
von 1660, die niittlere ist von Heinrich Kurz in Stuttgart 1813
gegossen, die dritte von Rosier 1686.

Nördlich dcr Kirche steht die alte Klause, jetzt ein Bauern-
haus, der Sage nach durch einen unterirdischen Gang mit jener
verbunden. Das Pfarrhaus, 1644 erbaut, liegt in vertraulicher
Nähe der Kirche, südlich auf der Kirchhosmauer. Beide sind
von der Stiftnng zn unterhalten.

Jenseits des Bachs das Schulhaus, ein stattlicher Holzbau von
1830 mit 2 Lehrzimmern nnd der Wohnung des Schullehrers.

Das Rathhaus wurde 1847 von der Gemeinde angekauft.
Auch ein Back- und Waschhaus, sowie ein Armensonds sind vor-
handen.
 
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