Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0441
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lautlingen.

421

Jnschrift 1875 —1878 unter Leitung des Oberingenieurs
I. v. Schlierholz, des Bauinspektors R. Kachler und Banführers
F. Hemrich von den Unternehmern Metzger und Mehl erbaut.
Der Ort selber ist sreundlich und reinlich, die Straßen chaus-
sirt und zum Theil gekandelt; die Häuser find meist einstockig,
aber sauber gerüncht, z. Th. mit sichtbarem Balkenwerk, dar-
unter eines von wirklich künstlerischem Werth, das mächtig große
Gasthaus zur Krone mit schönen Zahnschnittfriesen und orna-
mentirten Fenstern neuerdings in der alten Bemalung hergestellt;
über dem Eingang (jetzt sast ganz verdeckt) die Jnschrift: Zim-
mermeister Oswald 1697. Jm obern Theil des Orts nehmen
einen schönen sreien Gartenplatz Kirche, Pfarrhaus und Schloß ein.

Die Kirche, vom wohlgemauerten, mit schönen Steinmälern
gezierten Kirchhof umgebeu, bildet in ihrem Grundplan ein Ob-
longum mit westlich vorgelegtem Thurm von 1725, der aus
dem Viereck ins Achteck übergeht und mit einem Zwiebeldach ge-
deckt ist. Durch das untere kreuzgewölbte Geschoß desselben
tritt man in das sreundliche Jnnere der Kirche, dessen der Mar-
grethauser verwandter Stil gleichfalls auf den Anfang des
vorigen Jahrhunderts hinweist. Eine schöne, kreuzförmig ge-
theilte Stuckdecke bedeckt den Vorderraum; hinter dem slachen
Triumphbogen solgt der kreuzgewölbte in hübschen Mustern ge-
malte Chor. Eine reiche Rococokanzel und schöngeschnitzte neue
Altäre, sowie ein schöner neuer Tausstein schmücken ferner die
Räume. Jn der Nordostecke des Chors steht ein wappen-
geschmücktes Grabmal mit der Jnschrift: Allhier ruhet der Frei-
Reichs-Hochwolgeborne Herr Herr Wollss Fridrich Schenckh von
Staussenberg, Herr zu Lauthlingen Willfflingen Margrethen-
haußen und Egelfingen Freier Reichsritterschaft in Schwaben
Negger-Viertels Erbettener Rath nnd Ausschuß, so den 19. Oc-
tobris u. 1676 in Gott selig eutschlafsen seines Allters 64 Jahr,
ahn wellichen Lauthlingen Margarethenhaußen Oxenberg und
der willde Thierberg sambt dem Lauthlingisch und Hossingischen
Zehendten vou denen 41t. von Westerstetten xsr testurnsntuiu
kommen. — Wie auch die reichshochwohlgeborne Frauw Frauw
Anna Barbara Schenckh von Staussenberg geb. von Werdtnauw,
welliche ebenmeßig den 10. Juli 1681 in Gott unsrem Er-
lößer seelig entschlafsen ihres Allter 49 Jahr, denen der Aller-
höchste mit göttlichen Gnaden pflegen wolle. Die großen Wap-
pen von Staussenberg und Werdtnau; kleinere von Stadion,
von Praßperg, Stain, Weix, Kalteuthal, Sandizell.
 
Annotationen