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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0480
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460

Ortsbeschreibung.

19. Onstiuettiiigen,

Gemciude II. Kl., mit 2119 Eiuw., worunter 4 Kath. uud 1 Jsr.
u. Ouitmetlingen, Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, mit Uutere Dorf-
mühle und Ziegelhütte, 2081 Einw.; b. Geifitze, Haus, 5 Eiuw.;
e. Stichwirthshaus, 6 E.; ä. Thalmühle, 8 E.; 6. Wirthshaus ob
dem Thal, 5 E.; t. Zollersteighof, 14 E. Die Kath. siud nach Mar-
grethauseu eingepfarrt.

Oustmettingeu liegt im obersten Hochthalkessel der Schmiecha,
umschlosfen vou der sanftgeruudeteu Rückseite der Berge, welche
uach vorue deu steilen Albraud gegen Zolleru uud Killerthal
bilden uud über welche iu weitem Bogeu die große Wasser-
scheide läuft. Ein Weg vou einer Stunde briugt uns iu nord-
westlicher Richtung zum Zeller Horu mit prachtvoller Aussicht
auf die tieser liegeuden Ainnen des Hoheuzolleru, die umgebeu-
den Fels- uud Waldschluchten — tief uuteu die Kapelle Maria-
zell ^— auf Schwarzwald uud Unterland. Nach Westeu zieht
sich die Staatsstraße uoch eine Zeitlaug die oberste Stufe des
Thals hiuaus (eiu Arm der Schmiecha entspringt oben au der
Wasserscheide), um daun über die Wasserscheide das Thal des
Kliugenbachs, eines Nebeuslusses der Eyach, uoch auf unserer
Markuug zu erreicheu, hierauf jenseits der Landesgreuze uach
Thanuheim und Bisiugeu hinabzusteigeu; uach Osteu gehts über
aussichtsreiche Höhen, die von der stattlicheu „Burg^ gekrönt
siud, hiuüber iu's liebliche Killerthal.

Den Mittelpunkt des weitläusigen, ziemlich regelmäßigeu
Orts bildet die schöu gefaßte große Schmiechaguelle, von wo er
sich der Thalrichtuug entsprecheud, theils uach Süd, theils uach
Westen streckt, dieser Theil mehr ebeu, jeuer terrasseuförmig an
die Thalwand gelehnt. (Der Ort zerfiel srüher in „Oberhofen"
uud „UnterhoferG; dem entsprechend hatte er zwei Kircheu.)
Das Ausseheu des Orts, der vou gut gehalteueu Straßeu
durchzogeu wird, ist sehr sreuudlich, mehr städtisch, besonders an
dem geuauuteu marktartigeu Mittelpunkt.

Dagegen sehlt dieser Eharakter der (zu kleinen) am Süd-
eude des Orts malerisch am Berg, ja mit ihrer Ostseite im
Berg liegeuden Kirche zu St. Marien, die vom festen wohl-
gehalteneu Kirchhof umgebeu ist; aus demselbeu sieht mau um
die Gräber alterthümliche Einzäuuungeu, so daß das Grab wie
eiue Bettstatt erscheint, erinuerud au jeue bei Oberslacht (s.
 
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