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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0497
Ostdorf.
477
milien, der Schappel, Murer, Veiter, Suter u. a., sowie des Heiligeu
S. Medardi uud Leouhardi dahier; sie wurdeu fedoch im I. 1605 ge-
eiguet (vergl. Sattler, Grafeu 2. Aufl. 4, Beil. S. 271). — Einige
Leute dahier, welche dem Grafen Eberhard vou Württemberg zustuuden,
machle ihnr Ulrich vou Lichteusteiu im I. 1102 streitig (Steiuhofer 2,
581). — Eiegen Eude des 14. Jahrhunderts war dcr hiesige sog.
Scheukenzehnt getheilt zwischeu Hensli und Weruli deu Schenkeu vou
Stauffenberg und ihrem Vetter Wilhelm, letzterer verkaufte jedoch mit
Einwilliguug feiner, mit ihrer Morgengabe und Heimsteuer darauf ver-
wieseneu Gattiu Agathe Schwelheriu laut Urkuuden vom 23. Februar
1394 uud 31. Oktober 1397 seiue Hälfte au Eberliu den fuugeu Byter
Schultheisten zu Balingeu uud Benz Remp genanut Kotzer Vogt zu
Ostdors (LIonum. Tiolleruu. 1, 320. 336). — Ju der zweiteu Hälfte des-
solgeuden Jahrhuuderts war die Familie Götz vou Engstlatt im
Besitz beträchtlicher Zehuteu: Heinrich Götz geuanut Hüpschliu ver-
kaufte den 22. Dezember 1466 vou seiuem hiesigeu sogenanuteu Held-
zehuteu uud seiuem Maierhof zu Eugstlatt 1 fl. Rh. an Konrad
Väsch vou Zepfenhan um 20 fl., seine Söhue Haus der ältere uud
der jüitgere, Heinrich und Konrad verkaufteu deu 27. Februar 1481
5 fl. Rh. aus verschiedenen Zehnteu dahier au Hans Aruold vou Ba-
liugeu um 100 fl., seiue Wittwe Margarethe uud drei ihrer Söhne
deu 10. Dezember d. I. 2 fl. Rh. aus dem Heldzehuten au denselbeu
Arnold um 20 sl. Rh., Margarethe uud ihre 4 Söhne 1 fl. Rh. aus
dem sog. Rutmannszehnteu au denselbeu um 20 sl. Vou deu Ge-
brüderu von Rosenseld kaufte Herzog Ulrich im 1.1511 hiesigeu Zehut-
antheil (S. 294). Ueber Besitz der Klausett zu Eugstlatt und Geis-
lingeu dahier vergl. S. 368, sowie über einen Vergleich wegeu Vieh-
triebs und Weidgaugs S. 375.
Deu 30. Jauuar 1827 wurde hier als Sohu eiues Bauern
geboren Martiu Haug, angesehener Orieutalist, Profefsor
des Sanskrit uud der vergleichendeu Sprachmissenschaft au der
Uuiversität Müucheu, ch 3. Juui 1876 (vergl. z. B. die Ne-
krologe iu der Beil. zur Allgem. Zeitung vou 1876 Nr. 182,
iu Sitz.-Ber. der philos. histor. Klaste der k. b. Akademie der
Wissenschafteu zu Müucheu 1877 S. 32 sf. uud iu Beiträgeu zur
Kunde der iudogermauischen Sprachen herausgegebeu vou Adalb.
Bezzeuberger Bd. 1 Göttingeu 1877 S. 70—80, woselbst auch
eiu Verzeichuis seiuer Schristen).
Nach Röders öfters geuanutem Lexikou von Schwaben zählte
der Ort 872 Seeleu.
Was die kirchlicheu Verhältuisse betrifft, so mar die
Pfarrei Ostdorf eine der verschiedeueu, welche im I. 1275 der
Straßburger Kanouiker Rudolf vou Zimmern iuue hatte, und
wird die hiesige, dereinst dem h. Medardus geweihte Kirche auch
im I. 1324, der Kirchherr dahier Pfafs Kun von Sulgen,
Chorherr zu Ehingen, im I. 1341 genannt (Freib. Diöcesan--
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milien, der Schappel, Murer, Veiter, Suter u. a., sowie des Heiligeu
S. Medardi uud Leouhardi dahier; sie wurdeu fedoch im I. 1605 ge-
eiguet (vergl. Sattler, Grafeu 2. Aufl. 4, Beil. S. 271). — Einige
Leute dahier, welche dem Grafen Eberhard vou Württemberg zustuuden,
machle ihnr Ulrich vou Lichteusteiu im I. 1102 streitig (Steiuhofer 2,
581). — Eiegen Eude des 14. Jahrhunderts war dcr hiesige sog.
Scheukenzehnt getheilt zwischeu Hensli und Weruli deu Schenkeu vou
Stauffenberg und ihrem Vetter Wilhelm, letzterer verkaufte jedoch mit
Einwilliguug feiner, mit ihrer Morgengabe und Heimsteuer darauf ver-
wieseneu Gattiu Agathe Schwelheriu laut Urkuuden vom 23. Februar
1394 uud 31. Oktober 1397 seiue Hälfte au Eberliu den fuugeu Byter
Schultheisten zu Balingeu uud Benz Remp genanut Kotzer Vogt zu
Ostdors (LIonum. Tiolleruu. 1, 320. 336). — Ju der zweiteu Hälfte des-
solgeuden Jahrhuuderts war die Familie Götz vou Engstlatt im
Besitz beträchtlicher Zehuteu: Heinrich Götz geuanut Hüpschliu ver-
kaufte den 22. Dezember 1466 vou seiuem hiesigeu sogenanuteu Held-
zehuteu uud seiuem Maierhof zu Eugstlatt 1 fl. Rh. an Konrad
Väsch vou Zepfenhan um 20 fl., seine Söhue Haus der ältere uud
der jüitgere, Heinrich und Konrad verkaufteu deu 27. Februar 1481
5 fl. Rh. aus verschiedenen Zehnteu dahier au Hans Aruold vou Ba-
liugeu um 100 fl., seiue Wittwe Margarethe uud drei ihrer Söhne
deu 10. Dezember d. I. 2 fl. Rh. aus dem Heldzehuten au denselbeu
Arnold um 20 sl. Rh., Margarethe uud ihre 4 Söhne 1 fl. Rh. aus
dem sog. Rutmannszehnteu au denselbeu um 20 sl. Vou deu Ge-
brüderu von Rosenseld kaufte Herzog Ulrich im 1.1511 hiesigeu Zehut-
antheil (S. 294). Ueber Besitz der Klausett zu Eugstlatt und Geis-
lingeu dahier vergl. S. 368, sowie über einen Vergleich wegeu Vieh-
triebs und Weidgaugs S. 375.
Deu 30. Jauuar 1827 wurde hier als Sohu eiues Bauern
geboren Martiu Haug, angesehener Orieutalist, Profefsor
des Sanskrit uud der vergleichendeu Sprachmissenschaft au der
Uuiversität Müucheu, ch 3. Juui 1876 (vergl. z. B. die Ne-
krologe iu der Beil. zur Allgem. Zeitung vou 1876 Nr. 182,
iu Sitz.-Ber. der philos. histor. Klaste der k. b. Akademie der
Wissenschafteu zu Müucheu 1877 S. 32 sf. uud iu Beiträgeu zur
Kunde der iudogermauischen Sprachen herausgegebeu vou Adalb.
Bezzeuberger Bd. 1 Göttingeu 1877 S. 70—80, woselbst auch
eiu Verzeichuis seiuer Schristen).
Nach Röders öfters geuanutem Lexikou von Schwaben zählte
der Ort 872 Seeleu.
Was die kirchlicheu Verhältuisse betrifft, so mar die
Pfarrei Ostdorf eine der verschiedeueu, welche im I. 1275 der
Straßburger Kanouiker Rudolf vou Zimmern iuue hatte, und
wird die hiesige, dereinst dem h. Medardus geweihte Kirche auch
im I. 1324, der Kirchherr dahier Pfafs Kun von Sulgen,
Chorherr zu Ehingen, im I. 1341 genannt (Freib. Diöcesan--