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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 60): Beschreibung des Oberamts Balingen: mit fünf Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.12697#0505
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Stockenhausen.

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betrieben, Gips, Asche, Compost dem Boden zugesetzt. Der
Pstng ist der Wendepstug; einige eiserne Eggen nnd Walzen
sind vorhanden. Die Brache mird meist eingebant. Dinkel,
Haber und Kartosseln gedeihen gut. Klee wird nnr in geringem
Maß gebant. Von 8V2 Sri. Dinkel aus den Morgeir erntet
man 7 — 9 Schssl., von W/2 Sri. Haber 6 Schssl., von 4 Sri.
Gerste 5 Schssl., von 7 Sri. Einkorn 7 Schffl. 50—80 Schsfl.
Dinkel, 15—20 Schsfl. Haber können verkaust werden. Die
wenigen Wiesen liesern gutes Futter; sie sind zweimähdig nnd
tragen per Morgen 20—30 Ctr. Heu, 10—15 Ctr. Oehmd.
Gartenbau nur sür eigenen Bedars. Die Obstzucht ist im Zu-
nehmen; häufige Frühlingssröste hindern das Gedeihen. Die
Jungstämme werden in Privatbaumschulen gezogen; 60 — 80 Säcke
können in guten Zahren abgegeben werden.

Die Gemeinde besitzt 80 Morgen Nadelwald, welche
44 Klaster und 800 Wellen ertragen, wovon die Gemeinde
ca. 300 sl. erlöst. Allmanden, zu 1 — IV2 Morgen an die
Bürger verliehen, ertragen 130 sl.

Pserde werden keine gehalten. Die Rindviehzucht sucht
man durch Schweizer Blut zu verbessern, und hält ein Privatmann
einen Simmenthaler Farren gegen Güternutzung von Seiten der
Gemeinde. Stallsütterung ist allgemein. Einiger Handel mit
Ochsen kann getrieben werden. Schweinezucht wird in guten
Kartosseljahren gern getrieben mit Verkans von Ferkeln (eng-
lischer und bayrischer Race), sowie Mastung sür eigenen und
auswärtigen Bedarf. Hühner werden gleichsalls sür eigenen
Bedarf und zum Verkauf gezogen. Die Bienenzucht, mäßig
getrieben, ist in guten Jahren nicht ohne Erfolg, und kann
Honig und Wachs verkauft werden.

Die Gemeinde hat an dem Stiftnngsvermögen von Dürr-
wangen den 4. Theil mitzugenießen.

Der Name des Orts ist abzuleiten von stooll (truuau^),
wobei an die stehen gebliebenen Wurzelstöcke gefällter Bäume zn
denken ist (Förstemann, a. a. O. 2, 1389). Er verdankt seine
erstmalige Erwähnung der Vergabung hiesigen Besitzes (iu stolliu-
liuseu, villulu 8toÜ6ullu86u) durch Angehörige der Familie
Winzeln an das Kloster St. Georgen in den Jahren 1094 und
1095 (s. oben S. 356) und kam von Zollern an Württemberg.
Jm Verkaufsbrief über die Herrschaft Schalksburg vom 3. Nov.
1403 (S. 279) werden genannt: zu Stockhufen 2 Pfd. Hllr.
 
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