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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0057
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Pflanzm- und Thierreich. Pflanzen.

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ebenen und auf die untersten Partieen der Thalgehänge; sie Lestehen
größtentheils aus Sand und Geröllen, die sich in jiingerer Zeit bei
Hochstuthen abgelagert haben, überdieß wurden aus der Nähe od'er
aus weiterer Entfernung Lehme, Thone rc. abgesetzt. Die Gerölle
und Sande Verrathen meist die Gebirgsschichten, welche die Gewäfser
während ihres Laufs berühren, so findcn sich z. V. in dem Zabcr-, Lein-
und Kirchbachthal beinahe ausschließlich Kenpersande und Gerölle,
mit Ausnahme des unteren Zaberihals, wo sich alsdann auch die
Muschclkalk- und Lettenkohlen-Gerölle häusig vorfinden. Jm Neckar-
thal dagegen herrschen neben Geröllcn aus dem Keuper und Lias
die des Muschclkalks bei weitem vor. Die Buntsandstcingerölle, welche
über den Thalgehängen des Neckars so häufig vorkommen, sehlen bei-
nahe ganz in der Thalebene des Neckars, weil die jüngern Alluvial-
ablagerungen die älteren Diluvialgcbilde längst überlagert haben.
Jüngerer Kalktuff kommt nur an dem Neckarthalabhang bei Klingen-
berg in größerer Ausdehnung vor und ist neuerer Zeit sür den Eisen-
bahnbau dort gcwonnen worden; er wird jedoch im Laufe der Zeit
sich wieder ersetzen, da die nöthigen Bedingungen zu seiner Wieder-
bildung nicht ausgehoben wurden. Ueberdieß finden sich schwächere
Ansätze Von jüngerem Kalktuff auf den Markungen Cleebronn, Ochsen-
bach und Kirchbachhof.

7. Pflanzen- und Thierreich.

Pslan;en.*)

Der Oberamtsbezirk Brackenheim sällt mit geringen Ausnahmen
mit dem alten Zabergäu — dem Zaberthal mit dem Stromberg und
Heuchelberg — zusammen, weshalb in der Folge ausschließlich von
der Flora dcs Zabergäus die Rede sein wird.

Dieser Gau, eine der mildesten und fruchtbarsten Gegenden un-
seres Schwabenlandes, hat zugleich auch eine verhältnißmäßig reicke
und interessante Flora, nämlich Typen wärmerer Gegenden wie des be-
nachbarten unteren Neckar-und Rheinthales, vermögeseiner tiefen Lage und
wohl auch der ausgedehnten Entwicklung geognostischer Abtheilungen,
hdie vorzugsweise trockene Böden liefern, wie die unteren Keuper-
mergel und die bunten Mergel); und dann eine Anzahl Gewächse
des Hügellandes und der untern Bergregion, vermöge des raschen An-
steigens der Stromberges.

Den besten Bewcis für die Milde des Klimas liefert wohl dcr
überall lukrativ betriebene ausgezeichnete Weinbau und das gedeihliche
Wachsthum von Mandeln und Aprikosen, von welch' lctzteren nament-
lich die Spielart ?ruuu8 vulAuri8 xantbockurÄeinu mit ihren präch-

*) ^on Forstwart Karrer in Maulbronn.
 
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