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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0132
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Viehzucht.

3) Eigentliche Streuberechtigungen bestehen nicht, dagegen finden
die Waldstreubezüge aus Staatswaldungen, nach Herkommen aus
Vergünstigung, unentgeltlich statt und sind in der Mehrzahl der Fälle
mehr öffentlich rechtlicher, als privatrechtlicher Natur.

Die Waldfrevel haben fich in den letzten 25 Jahren bedeutend
verringert und zwar nicht bloß in den Staats-, sondern auch in den
übrigen Waldungen, namentlich kommen auch wenig gröbere Ver-
gehen vor, als srüher.

Es wurden abgerügt vom Forstamt Bönnighcim an Vergehcn,
welche in den im Oberamt Brackenheim liegenden Waldungen ver-
ubt wurden:

im Jahr 1852 1107 Fäüe.

„ „ 1862 858 „

„ „ 1872 280 „

Diese auffallend starke Abnahme der Waldvergehen verdanken
wir wie anderwärts den befferen Zeitverhältnissen, deren fich auch
unscr Bezirk seit der Mitte der sünfziger Jahre zu erfreuen hat.
Außerdem hat auch der verbesserte Forstschutz das Seinige beigetragen
und es gilt auch für unseren Bezirk, was in der Beschreibung vom
Lande, Volk und Staat Württemberg, herausgegeben vom statiftisch-
topograph. Bureau 1863, Seite 541 bemerkt ist, daß nämlich, seit
die Forstschutzdiener allenthalben besser besoldet, unabhängiger und an-
fiändiger gestellt — mit äußeren Zeichen ihres Berufs und Dienst-
kleidung — versehen worden find, das demoralisirende Anbringge-
bührenwesen ausgehört hat und das Voranleuchten des Staats mit
gutem Beispiel auch bci den anderen größeren Waldbesitzern und bei
einzelnen Gemeinden seine gute Wirkung nicht versehlt hat.

v) Viehzucht.

Nach der Aufnahme vom 2. Januar 1868 beträgt die Zahl
der Pferde 843, worunter 97 Fohlen unter 3. Zahren; es kommen
auf 100 ortsanwesende Einwohner 3,58 und auf 100 Morgen
landwirthschaftlich benützte Fläche 1,8 Pserde. Der Bezirk nimmt
daher in ersterer Beziehung in der Reihe dcr Oberämter die 46.
Stelle ein. Die Pferdezucht ist unbedeutend und auch die Pferdehal-
tung nur in Schwaigern, Güglingen und verhältnißmäßig in Maffen-
bach von einigem Belang. Man züchtet einen tüchtigen Landschlag
und bringt die im Bezirke vorhandenen Stuten auf die Beschälplatte
nach Heilbronn zur Bedeckung.

Die Rindviehzucht. Nach der gedachten Ausnahme zählt
der Oberamtsbezirk 90 Zuchtstiere, 1081 Ochsen und Stiere über
2 Jahren, 6037 Kühe und Kalbeln, 1956 Stück Schmalvieh und
2361 Kälber; sonach kommen auf 100 Einwohner 49,01 und auf
100 Morgen landwirthschastlich benützte Fläche 24,5 Stücke Rind-
 
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