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Paulus, Eduard [Editor]; Hartmann, ... [Compiler]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 55): Beschreibung des Oberamts Brackenheim: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, drei lithogr. Ansichten und einem Grundriß — Stuttgart, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11584#0265
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Fvamnzimmern.

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hiefür auch, da seine Mittcl nicht ausrcichten, den 6. Juni 1268
von Pabst Clemcns IV. einen 140tägigcn Ablaß zu Gunsten der-
jenigen erhielt, welche zur Vollendung des Baues beisteuern würden.
Wie weit der Bau wirklich gedieh, ist nicht bekannt, den 13. Juli
1307 jedoch gaben Graf Burkhard (IV.) von Hohenberg und die
Wittwe seines Sohnes Otto, Maria von Magenheim, den Kirchensatz
der hiesigen St. Martins-Pfarrkirche — welcher wohl nach Aushebung
des Cyriakusstiftcs an die Familie Magenheim gekommen war —
mit allen Nechten an das Kloster, worauf der Bischof Cmmerich von
Worms den 11. Apr. 1809 diese Kirche mit allen Zehenten Ein-
künften und fonstigen Zugehörden unter Vorbehalt der Congrua für
den vom Kloster zu präsentirendcn Pfarrvikar dem Kloster inkorporirte.

Fortwährend jedoch wolllcn die Verhältnisse des Klosters sich
nicht bessern, wozu wohl neben Kriegen und Nnglücksfällen auch
fchlechte Vcrwaltung beitrug. Die Nonnen beschlossen daher, Erkin-
gers von Aiagenheim, desfen Familie jetzt erloschcn war, Verbot zum
Trotz, wieder anderswohin zn ziehen. Sie erkauften den 12. Sept.
1442 mit Bewilligung dcs Bischofs Neinhard vou Speier und mit
Wissen, rllath und Beihülfe des Grafen Ludwig von Württemberg
von Abt Dietrich und Konvcnt zu Odenhcim deren Probstei Kirch-
bach bei Ochsenbach (s. u.), welche in Abgang gekommen und dem
Kloster zu enlfernt gelegen war, um '2250 Rh. Goldgulden, d. h.
da der damalige Rh. Goldgulden 4V.i st. in unserem Gelde werth
ist, um 9562 fl. 30 kr., eine Summe, welche dcm Kloster fchwer
fiel, so daß es bedeutende Waldungen nnd sein Dorf Häfnerhaslach
verkaufcn mußte. Dcn 29. Mai 1443 gaben der Abt und das
Generalkapitel zu Cisterz zu dieser Veränderung ihre Einwilligung,
verordneten, daß ein Priester aus ihrem Orden nach Frauenzimmern
kommen solle, und übcrtrugen die Aussicht über dieses alles den Aebten
von Salem und Königsbronn, allein die Uebcrsiedlung des Klosters
an den neuen Ort, und somit iu die Speirer Diöcese, war nach einer
von dem Kloster den 10. Apr. 1443 ausgestcllten Urkunde damals
büGeits erfolgt. Es ist übrigens von den Klostergebäuden allhier heutzu-
tage wenig mchr vorhanden. —Den 22. Nov.^1443 bestätigte die
Generalsynode zu Basel dem Kloster alle für seinen srüheren Ort von
Päbsten, Königen, Fürsteu und Anderen ertheilten Freiheiten und
Privilegien, und den 6. Dcc. 1443 nahm Graf Ludwig von Würt-
temberg dasselbe von Neuem in seinen Schutz und Schirm, machte
ihm auch verfchicdene Schenkungen, um ihm etwas aufzuhelfcn (Ern-
sius Fnunl. 8uev. ps. 2, 385). Jn derselben Absicht inkorporirte
ihm die genannte Generalsynode den 23. Febr. 1448 die kurz zuvor
von Württembcrg im Tauschwege erhaltenen Kirchen zu Botenhcim,
zu Psaffenhofen und Nieder-Ramsbach, allein auch jetzt vermochte es
nicht zu einiger Blüthe zu gelangen. Zm I. 1485 warcn die Kloster-
 
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