294
Ortsbeschreibung.
schofs Rcinhcnd von Worms ciuf Graf Eberhards von Württcmberg
rmd der Stadt Gartach Bitte die Sonderung der letzteren von der
Pfarrei Niederhofen rind die Errichtung ciner eigenen Pfarrei hier-
fclbst, stattete die neue Pfarrci mit etlicher Hilf und Steuer aus
und behielt sich die Lchenfchaft dersclbcn bevor. Deu 22. Nov. d. I.
erklärte der geuanute Graf, daß dcm Stift in Zukunft wegcn der
Pfarrkompetenz, Behaufung, Gebäu und sonst keinerlei Zumuthungen
mehr gemacht werden foltten, daß die Gemeiude Gartach ihr Pfarr-
haus samt Kirchthurm uud Chor im Bau und Wesen zu erhalten
und dcn Niederhofcnern erstmals cin ziemlich Pfarrhaus zu bauen
habe, wozu ihncn das Stift 15 Pfv. Hllr. und das alte Pfarrhaus
geben follte, während in Zukunft nur noch sür den erstmaligen wei-
leren Bau dcs Pfarrhauses eine Verpflichtung zu Holzlicfcrung be-
stehen sollte. — Eine cigene Frühmesfe wird noch im Anfang dcs
16. Jahrhunderts erwähnt. Ten 23. Jun. 1535 forderte Herzog
Ulrich das Stift auf, die katholischen Psarrer allhier abzuschaffen
und evaugclifche Prädikanlcn anzunehmen, widrigensalls er dies sclbst
vornehmen würde (St.-A.). Im I. 1673 trat Wimpfen — nach
cincr Angabe im Kleiugartacher Stadtbuche theils wcil die Stadt
die Salarirung des Pfarrcrs und die Baulast des Psarrhauses ge-
habt, theils weil das Stist öfters unbrauchbare Geistliche geschickt,
die man habe wicder entfernen müsfen — die Kollatur der Pfarrci
gegen die darauf haftendeu Befchwcrden an die Stadt ab, daher seit
viefer Zeit dieselbe — eine der wenigen des Landes — vas (durch
den Gemeinderath und Bürgerausschuß ausgeübte) Recht hat, ihreu
Pfarrer felbst zu wählen, vorausgesctzt natürlich höhere Bestätigung.
Mitglieder der Familie, welche sich nach der obengenannteu
Burg (Luneburc 1231, 1299, Lüneburg 1332, später auch Leinburg
16. Jahrh.) fchrieb, bcgegneu uns nur wenige urkundlich sicher nachweis-
bare. Luvwig von L. erfcheint im I. 1231 als Zeuge K. Heinrichs Vll.
(Wirt. Urkb. 3,287) und übergibt den 1. Aug. 1241 seinen Hof
iu Nordhcim an das Kloster Maulbronn, welch letzteres er zu seiner
Ruhestätte bestimmt. Jn den I. 1282 und 1283 kommen minder-
jährige Kinder des verstorbenen Engclhard von L. vor (St-A.).
Zwar uennt Klunzinger (2,156 st.) noch eine Reihe von Mitgliedern
dieser Familie, altein dieselben dürftcu wohl richtiger mit der nach
der Leinburg O.A. Göppingen sich nennenven Familie in Verbindung
zu bringen sein. Im I. 1295 werdeu Weinberge auf dcm Stahl-
bühl bei Offenau als einstens im Besitz der Herren von L. besindlich
aufgeführt, sowie ein nclvoeutus cks Puneburo genannt.
Wie die Sladt Gartach gehörte die Leinburg ursprünglich den
Markgrafen von Baven und wurde mit ihr am 3. Sept. 1332 an
Albrecht Bruzze versetzt, allein nach Urkunden vom 4. Apr. und 16.
Aug. 1334, fowie 27. März 1337 war sie damals von dem Mark-
Ortsbeschreibung.
schofs Rcinhcnd von Worms ciuf Graf Eberhards von Württcmberg
rmd der Stadt Gartach Bitte die Sonderung der letzteren von der
Pfarrei Niederhofen rind die Errichtung ciner eigenen Pfarrei hier-
fclbst, stattete die neue Pfarrci mit etlicher Hilf und Steuer aus
und behielt sich die Lchenfchaft dersclbcn bevor. Deu 22. Nov. d. I.
erklärte der geuanute Graf, daß dcm Stift in Zukunft wegcn der
Pfarrkompetenz, Behaufung, Gebäu und sonst keinerlei Zumuthungen
mehr gemacht werden foltten, daß die Gemeiude Gartach ihr Pfarr-
haus samt Kirchthurm uud Chor im Bau und Wesen zu erhalten
und dcn Niederhofcnern erstmals cin ziemlich Pfarrhaus zu bauen
habe, wozu ihncn das Stift 15 Pfv. Hllr. und das alte Pfarrhaus
geben follte, während in Zukunft nur noch sür den erstmaligen wei-
leren Bau dcs Pfarrhauses eine Verpflichtung zu Holzlicfcrung be-
stehen sollte. — Eine cigene Frühmesfe wird noch im Anfang dcs
16. Jahrhunderts erwähnt. Ten 23. Jun. 1535 forderte Herzog
Ulrich das Stift auf, die katholischen Psarrer allhier abzuschaffen
und evaugclifche Prädikanlcn anzunehmen, widrigensalls er dies sclbst
vornehmen würde (St.-A.). Im I. 1673 trat Wimpfen — nach
cincr Angabe im Kleiugartacher Stadtbuche theils wcil die Stadt
die Salarirung des Pfarrcrs und die Baulast des Psarrhauses ge-
habt, theils weil das Stist öfters unbrauchbare Geistliche geschickt,
die man habe wicder entfernen müsfen — die Kollatur der Pfarrci
gegen die darauf haftendeu Befchwcrden an die Stadt ab, daher seit
viefer Zeit dieselbe — eine der wenigen des Landes — vas (durch
den Gemeinderath und Bürgerausschuß ausgeübte) Recht hat, ihreu
Pfarrer felbst zu wählen, vorausgesctzt natürlich höhere Bestätigung.
Mitglieder der Familie, welche sich nach der obengenannteu
Burg (Luneburc 1231, 1299, Lüneburg 1332, später auch Leinburg
16. Jahrh.) fchrieb, bcgegneu uns nur wenige urkundlich sicher nachweis-
bare. Luvwig von L. erfcheint im I. 1231 als Zeuge K. Heinrichs Vll.
(Wirt. Urkb. 3,287) und übergibt den 1. Aug. 1241 seinen Hof
iu Nordhcim an das Kloster Maulbronn, welch letzteres er zu seiner
Ruhestätte bestimmt. Jn den I. 1282 und 1283 kommen minder-
jährige Kinder des verstorbenen Engclhard von L. vor (St-A.).
Zwar uennt Klunzinger (2,156 st.) noch eine Reihe von Mitgliedern
dieser Familie, altein dieselben dürftcu wohl richtiger mit der nach
der Leinburg O.A. Göppingen sich nennenven Familie in Verbindung
zu bringen sein. Im I. 1295 werdeu Weinberge auf dcm Stahl-
bühl bei Offenau als einstens im Besitz der Herren von L. besindlich
aufgeführt, sowie ein nclvoeutus cks Puneburo genannt.
Wie die Sladt Gartach gehörte die Leinburg ursprünglich den
Markgrafen von Baven und wurde mit ihr am 3. Sept. 1332 an
Albrecht Bruzze versetzt, allein nach Urkunden vom 4. Apr. und 16.
Aug. 1334, fowie 27. März 1337 war sie damals von dem Mark-