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Ortsbeschreibung.
benachbarter Orte, so von Ochsenberg, Zaberfcld, Pfaffenhofen,
Weiler. Seit 1749 ist er Filial von Zaberfcld (Binder Kirchen-
und Lehrämter 199).
Neiststerg, mit Neipperg, Schloß und Hof.
Gemeinde III. Kl. mit 506 Einw-, wor. 3 Kath. und 10 eig. Konfession. — Ev. Pfarrei;
die Kath. stnd nach Massenbachhausen eingepfarrt. 1 Stunde nördlich von der Oberamts-
stadt gelegen.
Zwifchcn zwei Ausläusern des Heuchelbergs hat in einer Thal-
weitung der freundliche Ort eine anmuthige, gegen rauhe Winde
wohlgeschützte Lage und der Länge nach fnhrt die Vicinalstraße von
Brackenheim nach Schwaigern hindurch; der Ort selbst ist un-
regelmäßig angelegt und besteht zum größeren Thetl aus ziemlich
kleinen jedoch nicht unfreundlichen, häufig weiß getünchten Häusern,
vor denen hübsche Gärtchen liegen und an denen nicht selten frische
Reben hinaufranken. Zunächst (östlich) am Ort erhebt sich dann
der wohlgeformte reichbewaldete Schloßberg mit den malerischen Rui-
nen der Stammburg der Grafen von Neipperg, die zu der reizen-
den Ansicht des mit Obstbaumgärten umschlosfenen, von dem dicht-
bewachsenen Bach durchrauschten Dorfs wesentlich beitragen.
Die ursprünglich der h. Katharina geweihte Kirche liegt zwifchen
dem Pfarrhaus und Schulhaus im östlichen Theil des alten Fried-
hofes, an desfen Eingang W. C. Widmann P. H. (PfarrHerr) 1620
u. s. w. steht; sie ist außen sehr schlicht gehalten mit rechteckigen Sproffen-
fenstern und einem östlich stehenden von einem Kuppeldach bekrönten
Thurme und stammt zum großen Theil aus dem Ansang des 17. Jahr-
hunderts. Jm Westen sieht man noch ihren alten gothischen an
den Ecken verzierten Steingiebel. Jnnen trägt das Schiff ein hölzer-
nes gothisches Tonnengewölbe, desfen Gurten mit Maßwerken geschmückt
sind; die mittlere Gurte trägt das Neipperg'sche Wappen. Der Chor
hat ein schönes steinernes Netzgewölbe mit fünf Schlußsteinen, wo-
von auf einem das Lamm Gottes dargestellt ist. Rechts und links
vom Triumphbogen erhoben sich einst mit je einem gothischen Rippen-
kreuzgewöibe überspannte Kapellen.
Die Kanzel ist mit Stuckreliess aus der biblischen Geschichte ge-
schmückt, an den Emporen sind die Bilder der Apostel gemalt. Ferner
enthält die Kirche an der Nordwand ein großes gemaltcs Epitaphium,
die Predella sehr hübsch mit Stifter und Stisterin und vielen Kin-
dern und der Jahreszahl 1606; ferner mehrere Werke aus gothischer
Zeit: so ein herrliches großartiges überlebensgroßes Krucifir, einen
hohlen achteckigen Taufstein und im Chor ein zierliches Sakrament-
häuschen. Ucber dem Triumphbogen ist ein alter Schlußstein ein-
gemauert; auch erhielten sich noch einfache gothische Chorstühle. Mehr
merkwürdig als schön ist sodann das große sandsteinerne Grabmal
Ortsbeschreibung.
benachbarter Orte, so von Ochsenberg, Zaberfcld, Pfaffenhofen,
Weiler. Seit 1749 ist er Filial von Zaberfcld (Binder Kirchen-
und Lehrämter 199).
Neiststerg, mit Neipperg, Schloß und Hof.
Gemeinde III. Kl. mit 506 Einw-, wor. 3 Kath. und 10 eig. Konfession. — Ev. Pfarrei;
die Kath. stnd nach Massenbachhausen eingepfarrt. 1 Stunde nördlich von der Oberamts-
stadt gelegen.
Zwifchcn zwei Ausläusern des Heuchelbergs hat in einer Thal-
weitung der freundliche Ort eine anmuthige, gegen rauhe Winde
wohlgeschützte Lage und der Länge nach fnhrt die Vicinalstraße von
Brackenheim nach Schwaigern hindurch; der Ort selbst ist un-
regelmäßig angelegt und besteht zum größeren Thetl aus ziemlich
kleinen jedoch nicht unfreundlichen, häufig weiß getünchten Häusern,
vor denen hübsche Gärtchen liegen und an denen nicht selten frische
Reben hinaufranken. Zunächst (östlich) am Ort erhebt sich dann
der wohlgeformte reichbewaldete Schloßberg mit den malerischen Rui-
nen der Stammburg der Grafen von Neipperg, die zu der reizen-
den Ansicht des mit Obstbaumgärten umschlosfenen, von dem dicht-
bewachsenen Bach durchrauschten Dorfs wesentlich beitragen.
Die ursprünglich der h. Katharina geweihte Kirche liegt zwifchen
dem Pfarrhaus und Schulhaus im östlichen Theil des alten Fried-
hofes, an desfen Eingang W. C. Widmann P. H. (PfarrHerr) 1620
u. s. w. steht; sie ist außen sehr schlicht gehalten mit rechteckigen Sproffen-
fenstern und einem östlich stehenden von einem Kuppeldach bekrönten
Thurme und stammt zum großen Theil aus dem Ansang des 17. Jahr-
hunderts. Jm Westen sieht man noch ihren alten gothischen an
den Ecken verzierten Steingiebel. Jnnen trägt das Schiff ein hölzer-
nes gothisches Tonnengewölbe, desfen Gurten mit Maßwerken geschmückt
sind; die mittlere Gurte trägt das Neipperg'sche Wappen. Der Chor
hat ein schönes steinernes Netzgewölbe mit fünf Schlußsteinen, wo-
von auf einem das Lamm Gottes dargestellt ist. Rechts und links
vom Triumphbogen erhoben sich einst mit je einem gothischen Rippen-
kreuzgewöibe überspannte Kapellen.
Die Kanzel ist mit Stuckreliess aus der biblischen Geschichte ge-
schmückt, an den Emporen sind die Bilder der Apostel gemalt. Ferner
enthält die Kirche an der Nordwand ein großes gemaltcs Epitaphium,
die Predella sehr hübsch mit Stifter und Stisterin und vielen Kin-
dern und der Jahreszahl 1606; ferner mehrere Werke aus gothischer
Zeit: so ein herrliches großartiges überlebensgroßes Krucifir, einen
hohlen achteckigen Taufstein und im Chor ein zierliches Sakrament-
häuschen. Ucber dem Triumphbogen ist ein alter Schlußstein ein-
gemauert; auch erhielten sich noch einfache gothische Chorstühle. Mehr
merkwürdig als schön ist sodann das große sandsteinerne Grabmal